Burst - Origo

Review

Treffender hätte ein Bandname kaum gewählt werden können, denn was BURST auf ihrem vierten Lonplayer dem staunenden Publikum bieten, ist im wahrsten Sinne des Wortes ein explosiver Ausbruch an Emotionen. Mit einer traditionellen Genrebezeichnung ist den fünf aus Schweden ganz und gar nicht beizukommen, daher mag die selbst gewählte Schublade Metalcore auch verwundern. Genreidentifikationsfiguren wie HATEBREED, KILLSWITCH ENGAGE oder CHIMAIRA dürften nämlich kaum Pate bei dem gestanden haben, was „Origo“ verkörpert: eine Gefühlsreise, die in ihrer Intensität denen der neuen SOLEFALD oder DORNENREICH nahekommt, auch wenn musikalisch andere Pfade beschritten werden. „Origo“ schlägt überwiegend stürmische Töne an, lässt aber auch oft Platz für ruhige und sanfte Wogen voller nachdenklicher Gelassenheit. So wird die dreiviertel Stunde zu einem einzigen Wechselbad der Gefühle, in dem BURST die Grenzen menschlicher Emotionen konsequent ausloten, sie ausreizen und zu einem Wunderland des strukturierten Chaos verschmelzen. Eruptive Aggerssionsausbrüche werden von zerbrechlichen Cleanparts unterbrochen, flirrend-summende Gitarren machen Platz für brutale Riffvulkane, Prog wechselt sich mit Death ab, alles mit einer tiefen Komplexität und zugleich beeindruckenden Einfachheit und Nachvollziehbarkeit verbunden. Wer sich in der Schnittmenge aus OPETH, ISIS, NEUROSIS und einer leichten Prise ANATHEMA sieht, der wird an „Origo“ wohl kaum vorbeikommen.

18.12.2005
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