Burzum - Hlidskjalf

Review

Ah, ein neues Werk unseres Eintonkünstlers Burzum, produziert wie immer in den inspirierenden Hallen des örtlichen Gefängnisses… Zugegeben, mit Balders Dod ist mein Interesse an dieser „Band“ sehr tief in den Keller gesunken, bot diese CD doch nur uninteressantes Keyboard-Geklimper auf Intro-Niveau, ausgebreitet auf CD-Länge. Es ist deswegen schon sehr amüsant zu lesen, daß ich laut Promo-Info mit Burzum eine Black Metal Legende vor mir zu liegen habe… 🙂 Was bietet also das neue Album mit dem interessanten Titel Hlidskjalf ? Zuerst hätten wir da ein durchaus nettes Keyboard Instrumental, überlegt mit einigen noch erträglichen synthetischen Fiepsern. Song 2 ist verdächtig vom Soundtrack des Warkraft-Spieles inspiriert und geht dann über in einen entspannenden Ambient-ähnlichen Song, welcher ein wenig an die langsamen Tracks von Fear Factorys Remanufacture erinnert. Song 3 kommt wieder kühler daher, mit schepperndem Soundgewandt. Aber ich will hier nicht jeden Song einzeln durchgehen und es sei nur soviel gesagt, daß einzig das selten auftretende hohe Geklimper oder Gefiepse die Wirkung der synthetischen Musik stört.Insgesamt kommt diese CD erheblich homogener rüber als z.B. Balders Dod. Die einzelnen Songs sind in sich zwar ausgesprochen gleichförmig, unterscheiden sich untereinander aber doch in erstaunlich vielen Elementen. Die Monotonie ist es dann auch, die dieses Album interessant macht. Nervte Balders Dod durch den immer gleichen Wechsel von Keyboard zu Klavier zu Keyboard, so baut Hlidskjalf eine bedrückende, depressive und umschließende Atmosphäre auf. Insgesamt bin ich positiv überrascht von diesem Album und es kann sich problemlos einreihen in den Stapel mit alten Anathema, Tiamat und Theatre of Tragedy, den ich zum Entspannen, Einschlafen, Nachdenken oder Träumen hervorkrame.Als Anspieltips seien die Songs 2 „Der Tod Wuotans“ und 3 „Ansuzgardaraiwo“ (sp? :)) genannt. Absolut *nicht* anhören sollte man sich Song 5 „Das einsame Trauern um Frijo“, Song 7 „Frijos goldene Tränen“ und Song 8 „Der weinende Hadnur“, deren vorschulhaftes Geklimper einfach unerträglich sind.

01.05.1999
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