CatEaters - Delicious

Review

Was bitte soll denn Glamour-Punk sein? So oder so ähnlich dürften Leute reagieren, die von den CATEATERS bisher nichts gehört, geschweige denn gesehen haben. Wobei gerade der optische Eindruck entscheidend ist, um das Glamouröse am zweifelsohne ordentlichen Punk zu verstehen, den die vier Jungs aus der Eifel seit 2014 gemeinsam zelebrieren. Nach einer EP und einer Demo haben sie Ende Oktober des vergangenen Jahres nun ihr erstes Studioalbum aufgenommen. Dieses hört auf den Namen “Delicious“ und ist ein echter Ohrenschmaus geworden.

Ernstgemeinter Punk + jede Menge Wortwitz = CatEaters

Eine fein gezupfte Bassmelodie, gefolgt von treibenden Drums und rotzig fetzenden Gitarren – so startet die Geschichte vom “Small Town Sheriff“, dem ersten Song auf ihrem Debüt. Mit “Another Love Story“ und “Punk Rock Romance“ folgen zwei weitere Nummern, die einerseits klarstellen, dass die CATEATERS es mit der Punkmusik ernst meinen. Andererseits sollte jedem, der etwas genauer auf die Texte lauscht, auffallen, dass es diesbezüglich eher andersrum ist und der Spaß ganz weit vorne steht. Richtig offensichtlich wird das, wenn die Katzenesser die “Unfuckable“ besingen, eine Scheidungsparty schmeißen oder einer Freundin im letzten Song beichten: “I’m sorry! Last night I fucked your dad.“

Das musikalische Können halten sie dabei das gesamte Album über auf einem konstant hohen Niveau. Einzig die stimmliche Leistung hat an der einen oder anderen Stelle noch ein wenig Platz nach oben, was aber dem sehr guten Gesamteindruck keinen Abbruch tut. Schließlich bieten die CATEATERS auf “Delicious“ nicht nur eine wunderbare Bierhymne, die mal nicht aus der Feder von Gerre (TANKARD) stammt, sondern mit “Summer Days“ sogar eine Nummer, die nach einem schicken Gitarrenintro so geil nach vorne prescht, dass sie schon mal an der 10er-Marke der Wertungsskala kratzt.

Gerne mehr davon!

Für das allererste und dazu auch noch selbst finanzierte sowie produzierte Werk liefern die CATEATERS beachtlich ab. Und so ist es auch kein Wunder, dass die Beine nach dem Verklingen der letzten Note noch eine Zeitlang wild weiterwippen, während man sich fragt, ob Mahatma Gandhi wirklich sagte: “Work hard! Fuck hard!“

09.01.2018
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