Chamber - Chamber

Review

Marcus Testory – ein Mann dessen Spuren in den unterschiedlichsten Gebieten künstlerischer Aktivität zu finden sind. Sei es als Musiker von A Wedding Anniversary in den End-Achtzigern, als Schauspieler auf der Bühne oder auf der Mattscheibe in der Highlander Serie. L’Orchestre de Chambre noir, kurz Chamber, ist das neueste Projekt um den gebürtigen Wiener, welches sich vollends den akustischen Klängen hingibt. Kontrabass, Cello, Violine und Akustik-Gitarre sind die instrumentelle Ausgangslage für ein gefühlvolles Album, dessen Stimmung zwischen dem Schaurigen und Gespenstischen der englischen Gothic Novel des 18. Jahrhunderts, lebhaften Country Einflüssen und sentimentalen Akustik-Klängen im Stile von Peter Murphys Live Album „aLive Justforlove“ schwankt. So hat man es sich auch nicht nehmen lassen „Strange kind of love“ von Peter Murphy zu covern, denn neben musikalischen Parallelen ist auch im Falle von Chamber die Stimme prägendes Element. Empfindsam fühlt sich Marcus Testorys sonore Stimme in die Texte ein, die auch zwei Gedichte des stürmischen und tragischen Poeten Dylan Thomas (1914-1953) umfassen. In Anbetracht der vorherigen Zeilen ist es umso enttäuschender, dass sich mit „The Ballad of the half brained man“ ein textlich äußerst banales Stück auf dem Album befindet, welches so gar nicht zum Rest passen will. Nichtsdestotrotz ein Album, dem Liebhaber akustischer Klänge Aufmerksamkeit schenken sollten.

17.07.2002
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