Chelsea Wolfe - She Reaches Out To She Reaches Out To She

Review

Mit ihrem siebten Studioalbum „She Reaches Out To She Reaches Out To She“ gehen CHELSEA WOLFE wieder neue Wege. Wer dachte, dass die Band bereits alle Genres auf ihren bisherigen Veröffentlichungen durchlaufen hat, sieht sich getäuscht. Nach dem eher düsteren, aber seichten „Birth Of Violence“ führt uns „She Reaches Out To She Reaches Out To She“ wieder in eine ganz andere musikalische Richtung.

CHELSEA WOLFE – genreübergreifend und visionär

Die inhaltliche Basis, die sich kurz gesagt um Selbstfindung, Selbstbehauptung dreht, umreißt musikalisch ziemlich genau, was dieser Kern umfasst: Das Aufbrechen von Konventionen und Genregrenzen in einer unkomplizierten Umsetzung, ohne sich um stilistische Einordnungen oder Abgrenzungen zu bemühen und um sich im Hier und Jetzt so zu akzeptieren, wie man ist.

„She Reaches Out To She Reaches Out To She“ ist zweifellos eine Neuausrichtung der Band. Aber genau genommen wirkt es im Kontext einfach nur wie eine logische und authentische Weiterentwicklung. Dass das Album kaum weniger Metal oder Rock sein könnte, stört nicht wirklich, denn die charismatische, sehr eigenständige Umsetzung, gepaart mit Wolfes eindringlichen, unverkennbaren Vocals, steht immer im Vordergrund.

Grundsätzlich setzen CHELSEA WOLFE auf „She Reaches Out To She Reaches Out To She“ auf Trip Hop und Electronica mit harten Beats, die sie durch eine klassische Instrumentierung abwechslungsreich gestalten.

Die Vielseitigkeit ist beachtlich. Beginnt beispielsweise der Opener „Whispers In The Echo Chamber“ mit heftigen Electro-Breakdowns in bester TRICKY-Manier, so finden sich auf „Unseen World“ tragende, fast epische Electro-Soundteppiche mit ganz anderem Charakter. Der Einsatz klassischer Rock-Instrumente bildet einen sehr runden Grundton, der das ansonsten wilde Konstrukt als Ganzes zusammenhält. So verwundert es nicht, dass der abschließende Track „Dusk“ mit einem schwer rockigen Gitarrensolo endet.

She Reaches Out To She Reaches Out To She – eine Reise ins Ungewisse

Zugegeben: Das neue Album von CHELSEA WOLFE erfordert eine gewisse musikalische Offenheit. Die Verbindung von elektronischer Musik mit klassischen Instrumenten ist in diesem Genre sicherlich ungewöhnlich, zeigt aber, wie visionär und genreübergreifend WOLFE hier die einzelnen, sehr individuellen Songs zu einem spannenden Ganzen zusammenfügt. „She Reaches Out To She Reaches Out To She“ ist keine Platte für jede Stimmung, packt einen aber umso intensiver, wenn es passt.

08.02.2024

- perfection is the end of everything -

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