Chris Boltendahl's Steelhammer - Reborn In Flames

Review

Auf HELLRYDER folgt CHRIS BOLTENDAHL’S STEELHAMMER. Es scheint, als wäre die GRAVE-DIGGER-Frontröhre Chris Boltendahl nicht ausgelastet. War Boltendahl bei HELLRYDER gemeinsam mit GRAVE-DIGGER-Saitenhexer Axel Ritt zu hören, hat der Sänger für das Debütalbum „Reborn In Flames“ von CHRIS BOLTENDAHL’S STEELHAMMER eine komplett neue Mannschaft um sich geschart. Zum einen sind die ehemaligen ORDEN-OGAN-Seitenarbeiter Tobias Kersting und Lars Schneider dabei, die Drums obliegen Patrick Klose (IRON SAVIOR).

Ein Solo-Projekt des GRAVE-DIGGER-Sängers mit namhafter Unterstützung

Boltendahl hat sich für sein Solo-Projekt namhafte Unterstützung geholt. Elf Songs gibt es auf „Reborn In Flames“ zu hören, darunter mit „Beds Are Burning“ eine Coverversion des 80er Jahre Klassikers von MIDNIGHT OIL. Der Titeltrack „Reborn In Flames” eröffnet die Scheibe und klingt – genau – verdammt nach GRAVE DIGGER. Natürlich kann Boltendahl seine Vocals nicht verändern, aber es gibt unter der STEELHAMMER-Fahne den gleichen metallischen Ansatz wie bei GRAVE DIGGER. In der Vergangenheit nutzten Künstler oftmals Soloprojekte, um sich in anderen musikalischen Gefilden auszuprobieren. Chris Boltendahl geht einen anderen Weg.

„Fire Angel” würde sich genauso gut auf der „Symbol Of Eternity“ machen, einzig die Drums klingen im Vergleich zu Marcus Kniep künstlich. Ob „Beyond The Black Souls“, „Gods Of Steel” oder “Die For Your Sins”: Klassische Metaltöne im GRAVE-DIGGER-Style grüßen bei jeder zweiten Note. Das Riffing ist im Vergleich zu Axel Ritt weniger zwingend, aber alles andere als schlecht. Songs, welche den bekannten GRAVE-DIGGER-Ansatz durchbrechen, sind nicht auf „Reborn In Flames” zu finden.

„Reborn In Flames” ist ein GRAVE-DIGGER-Album, wo CHRIS BOLTENDAHL’S STEELHAMMER draufsteht

GRAVE DIGGER existieren seit 42 Jahren und haben eine konstante Größe mit Sänger Boltendahl. Die Saitenfraktion wie auch die Drums haben nicht nur einmal in der langen Bandgeschichte Umbesetzungen erlebt. „Reborn In Flames” kommt wie ein durchschnittliches GRAVE-DIGGER-Album mit einer anderen Instrumentalfraktion daher. Alle Lieder weisen die typischen Trademarks der Hauptband von Boltendahl auf, es steht nur nicht GRAVE DIGGER drauf.

Ob die Coverversion von „Beds Are Burning“ unbedingt auf die Scheibe muss, ist eine Geschmacksfrage. Von den übrigen zehn Songs geht der ein oder andere Track ins Ohr („The Hammer That Kills“ oder “Gods Of Steel“), die Masse ist aber metallische B-Ware. Insgesamt fühlt sich „Reborn In Flames” wie eine Resteverwertung von GRAVE-DIGGER-Material an, welches unter einer anderen Fahne an den Fan gebracht werden soll.

24.07.2023

Ein Leben ohne Musik ist möglich, jedoch sinnlos

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