Constantine - Shredcore

Review

Der Titel ist hier Programm und könnte gleichzeitig auch eine legitime Genre-Kategorisierung sein. Auf seinem instrumentalen Solo-Album „Shredcore“ reitet Gitarrist Konstantinos Kotzamanis die verschiedensten Skalen rauf und runter und holt von wüsten Schrammel-Attacken bis hin zu eher sanften Klängen wirklich alles aus seinen Äxten heraus. Dass er sich dabei nicht in sinnlosem Griffbrett-Gewichse verliert und über weite Strecken sogar extrem songorientiert agiert, hebt ihn aus der breiten Durchschnittsmasse instrumentaler Gitarren-Alben heraus.

Von progressiv bis melodisch machen die Songs durchaus Laune und vieles vom starken Riff-Material könnte auch die Basis für starke Vokal-Tracks darstellen. Von Zeit zu Zeit schlägt aber natürlich wieder der Gitarrenheld in CONSTANTINE durch und der Axtmann muss mit seinen technischen Fähigkeiten protzen. An Ikonen wie Steve Vai, Joe Satriani oder John Petrucci reicht er dabei allerdings nicht heran, wirklich magische Momente oder Nach-unten-klappende-Kinnladen-Momente sind zu rar gesät.

Wer an rein instrumentalem Gitarren-Sound keine Freude entwickeln kann, darf auch „Shredcore“ getrost ignorieren, daran ändert weder die prinzipielle Song-Orientierung noch die starke Unterstützung durch Drummer Frank Huber (ex-VALLEY’S EVE) und Keyboarder Bob Katsionis (FIREWIND) etwas. Für ein instrumentales Gitarrenhelden-Showcase ist „Shredcore“ ziemlich gut geworden, über Sinn und Unsinn solcher Alben im Allgemeinen mag sich hingegen jeder eine eigene Meinung bilden.

15.07.2010
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