Counterforce - Popdivas Go Metal

Review

Der Traum aller Metaller, die heimlich Bravo’s Jennifer Lopez-Starschnitt an der Wand hängen haben, ist wahr geworden. Konnte man sich bisher doch nicht zu den Popsongs seiner heißgeliebten Traumgirls bekennen, so gibt es jetzt die Metalversion alle ihrer Tophits im headbanger-tauglichen Format. Alles, was knackig ist und derzeit im Äther trällert ist da: Whitney Houston, Anastacia, TLC und viele andere. Vermutet man anfangs noch eine lustige Verarsche à la JBO, so wird man sogleich beim Opener „Hit Me Baby“ von Britney Spears enttäuscht. Die Rearrangements sind keineswegs bloß Gitarren-Home-Recording mit Radio im Hintergrund. Zumindest klingt’s nicht so. Die Produktion dieser CD ist erstaunlich professionell. Die Gitarren sind superfett und die Original-Vocals hochqualitativ gesampelt, so dass die ursprüngliche Musik gänzlich verschwunden ist. Wie der gute Rob von Counterforce das gemacht ist mir ein Rätsel, denn ich glaube nicht, dass er die Original Master-Tapes von Mel C. & Co zur Verfügung hatte. Nun ja. Soweit mein Lob an dieser Stelle. Sollte er die Genehmigung bekommen, diese CD offiziell zu veröffentlichen, was ich für fraglich halte, so wäre da sicherlich eine Marktlücke gefüllt. Wo doch so viel Hartwurst-Musik vertechnot wird. Warum nicht mal anders herum? Mir persönlich wird die CD dennoch nach wenigen Durchläufen langweilig, da die Songs selbst mit harten Gitarren und stampfenden Rhythmen nicht an Klasse gewinnen sondern, sondern ihren Weichspüler-Radio-Charakter behalten. Wen’s tatsächlich interessiert bzw. wer diesen Sommer mal was ganz Verrücktes im Schwimmbad auf dem Ghettoblaster präsentieren möchte, dem kann ich dieses Teil nur empfehlen. Die Teenies werden sich bestimmt wundern. Schade eigentlich, dass kein Song von Blümchen dabei ist.

20.05.2001
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