Crisis Never Ends - Kill Or Cure

Review

Ihre Wurzeln verleugnet haben sie wirklich nie, die bereits 1999 gegründeten Schwaben von CRISIS NEVER ENDS. Ursprünglich vollends dem New School Hardcore verhaftet, wurde im Laufe der Zeit immer mehr Metal integriert, so dass man inzwischen musikalisch von modernem Metal, oder vielleicht doch besser von Metalcore sprechen kann. Dabei sind die Hardcore-Wurzeln ständig präsent, nicht nur was die Texte anbelangt. Nach zig Veröffentlichungen liegt nun mit „Kill Or Cure“ Album Nummer drei vor.

Druck, Druck und nochmals Druck. Die harten, aggressiven Songs werden mit einer ungeheuren Portion Druck energisch dargebracht, dass es eine wahre Freude ist. Doch trotz aller Brutalität, trotz aller Rohheit legen CRISIS NEVER ENDS einen sehr hohen Wert auf tolle, einprägsame und teils ausladende Melodien. Gerade hier zeigt sich eine Affinität für schwedischen Death Metal der Göteborger-Schule! Melodie ist auf jeden Fall Trumpf, und so harmonisch waren die Kompositionen von CRISIS NEVER ENDS noch nie. Nicht nur die eingängigen Riffs und zweistimmigen Leads, auch der schrille Kreischgesang mit den einprägsamen Hooklines bohren sich in den Kopf des Hörers und wollen nicht mehr raus. Die neuen, ordentlich treibenden Stücke zeigen sich besser strukturiert, sind abwechslungsreicher, dabei aber gleichzeitig eingängiger, wozu auch die mächtigen Chorus-Shouts beitragen. Geschickt eingewoben wurden ruhige Gitarrenklänge, Tempowechsel (von langsam schleppend über Midtempo-Groove bis hin zu Blast-Beats), fette Breakdowns und stilistische Öffnungen, die sogar den traditionellen Heavy Metal der Achtziger abdecken. Gerade an der tollen Gitarrenarbeit merkt man nochmals deutlich die Steigerung. Übrigens lieh André von MAROON im Song „Stop And Think“ seine kräftige Stimme.

„Kill Or Cure“ vereint alles, was kraftvollen Metalcore und melodischen Death Metal ausmacht, und wird obendrein noch von einer äußerst druckvollen Produktion gekrönt. CRISIS NEVER ENDS konnten sich weiter steigern, sind jetzt noch abwechslungsreicher, noch melodischer, noch eingängiger, noch stärker. Ab in den Moshpit!

21.11.2008

Geschäftsführender Redakteur (stellv. Redaktionsleitung, News-Planung)

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