Cultes Des Goules - The House At The Water

Review

Metal ohne Bass, oder Metal ohne Gitarren. Für beide Varianten lassen sich einige Beispiele finden, und Letzteres hat sich auch der Einzelkämpfer Cy Ghul von CULTES DES GOULES auf die Fahne geschrieben. Pate für diese Idee standen ihm u.a. Bands wie BARATHRUM, die ja zeitweise gleich mit drei Bassisten musiziert haben.

Auf der vorliegenden Demo-CD-R bekommt man folglich keinen einzigen Ton einer Gitarre zu hören, Akkorde und Melodien (selbst in den Solos) wurden alle mit einem Bass eingespielt. Den Hörer erwartet auf „The House At The Water“ eine 45-minütige Mischung aus Horror Metal/Rock, Batcave-Elementen und Gothic. Lyrisch streift Cy Ghul – der Titel deutet es schon irgendwie an – durch finstere Gassen und Horrorgeschichten, die stark von H.P. Lovecraft inspiriert worden sind.

An der notwendigen Stimmung mangelt es Cy Ghul nicht, so versucht er seine Gruselgeschichten immer ins passende atmosphärische Gewand zu kleiden. Leider hapert es aber bei der Umsetzung gleich an mehreren Stellen. Dabei steht auch gar nicht mal die schwachbrüstige Produktion im Vordergrund, die geht für ein Album Marke Eigenbau schon in Ordnung. Allerdings vermisst man in den Songs dann doch immer ein bißchen mehr Druck seitens der Bässe und des programmierten Schlagzeugs. Doch selbst ein besserer Klang der Instrumente könnten nicht darüber hinwegtäuschen, dass die Songs rein kompositorisch nicht viel zu bieten haben, und stellenweise ziemlich eintönig klingen. Es passiert halt so gut wie nix, die Spannungskurve hat eine schwache Krümmung, und was die Hintergrundsynths und die Samples aufbauen, können die Melodien nicht halten. Selbst der elektronisch verzerrte Gesang setzt keine spürbaren Akzente.
Einen starken Kontrast bilden da die Stücke, die nicht aus seiner Feder stammen: Die „Mondscheinsonate“ von Beethoven und „Alice“ von den SISTERS OF MERCY. Die zeigen nämlich, dass mit dem gitarrenfreien Konzept und dem generellen Sound des Albums einiges möglich wäre.

So bleibt unterm Strich eine relativ schwache Vorstellung, bei der es bei wenigen Ansätzen bleibt (z.B. „Blood“) und noch viel Luft nach oben frei bleibt.

05.11.2008
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