Daylight Dies - Dismantling Devotion

Review

Zeitgleich mit ihren Kumpels von KATATONIA veröffentlichen die Amerikaner DAYLIGHT DIES ihr zweites Full Length Album „Dismantling Devotion“. Dass die beiden Bands nicht nur freundschaftliche Bande verbinden, zeigten bereits die beiden vorangegangenen Veröffentlichungen „Idle“ und „No Reply“, die sehr von der frühen Schaffensperiode der Schweden beeinflusst waren. „Dismantling Devotion“ schlägt nun erneut in diese Kerbe. Düstere, melancholische Kompositionen mit leichtem progressivem Einschlag machen den Sound der Band aus, die damit ihren Platz in der Generation junger Death-Doom-Bands des Schlages SWALLOW THE SUN, SLUMBER, RAPTURE oder ehemals OCTOBER TIDE behauptet.
Ihrem bisherigen Sound sind DAYLIGHT DIES treu geblieben. Auch wenn vereinzelt clean gesungene Stellen eine vorsichtige OPETH-Referenz („Lies That Bind“) erahnen lassen, sind die Unterschiede zum Vorgänger doch rar gesät. Der etwas komplexere Songaufbau ging dagegen auf Kosten der Eingängigkeit, sodass man einen „Hit“ wie „Unending Waves“ vergeblich sucht und letztendlich vermisst. Obwohl die Qualität der Kompositionen durchweg hoch ist und sich die Band keinesfalls hinter ihren oben genannten Kollegen zu verstecken braucht, weist ihr Material im Vergleich doch eine kürzere Halbwertszeit auf, zu der sich auf „Dismantling Devotion“ auch noch eine ausgeprägtere Sperrigkeit gesellt, die verhindert, dass sich die Melodien im Ohr festsetzen. Diese sind nicht offensiv genug und geschehen zu sehr im Hintergrund. Der massiven, monotonen Elegie, die schon für Meisterwerke wie „Dance Of December Souls“ prägend war, wird im Vergleich zu viel Platz eingeräumt, ohne dass sie dadurch jedoch dieselbe Wirkung entfalten könnte. So gleichen sich die Songs untereinander zu sehr und finden keinen Raum, um individuelle Stärken entwickeln zu können. Im Vergleich zu „No Reply“ ist das eindeutig als Rückschritt zu werten. Dennoch haben DAYLIGHT DIES ein Album eingespielt, bei dem Freunde gepflegten Death-Dooms gerne einmal ein Ohr riskieren dürfen. Allen anderen sei zum Einstieg eher der Vorgänger „No Reply“ empfohlen.

21.03.2006
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