Dead By April - Dead By April

Review

Schrecklich, grauenhaft, abscheulich und scheußlich!!! Schon bei den ersten Tönen kriege ich einen Brechreiz, welcher dem imaginierten Versuch gleicht, Wurstwasser mit Wodka und Kümmel zu punchen und diesen ultimativen Ekel-Softdrink in einem Zug meinen Rachen runterzuspülen. Somit muss ich, wie schon die Weltgesundheitsorganisation die Bevölkerung mit der Ausrufung des Pandemiefalls vor der Schweinegrippe zu warnen ersuchte, die Metal-Community vor diesem Schund abraten und sie vor höchst kommerziellem Ausverkauf warnen. Am einfachsten stellt man sich die handwerkliche Schleuderware mit dem Namen „Dead By April“ wie die musikalischen Ergüsse eines Modern-Metal-Virus à la SONIC SYNDICATE vor – nur mindestens zehn Mal poppiger! Waschechte Kopfschüttelpuristen halten ja schon talentierte Metalcore-Pioniere wie KILLSWITCH ENGAGE für die Ausgeburt des Pop, bloß weil diese einen leichten Pop-Anklang (noch nicht einmal Touch) in diversen Refrains alter Scheiben vorzuweisen haben. Besonders extrem sind natürlich jene Extreme-Metal-Anhänger, die sich darüber echauffieren, dass auf CRYPTOPSYs „The Unspoken King“ cleaner Gesang zu finden ist und diese im Anschluss aufs Derbste und Unreflektierteste beschimpfen und dann auch noch studiVZ-Gruppen mit dem ungefähren Titel „Die neue CRYPTOPSY ist Pop“ gründen.

Ich sage euch gänzlich undogmatisch, aber nicht weniger impulsiv: Vergesst Euren dünkelhaften Illusionismus, liebe Leute. Das ist alles Fata Morgana. So einen schwermetallischen Rotz wie DEAD BY APRIL habt ihr in eurem Leben noch nie gehört. Garantiert. DEAD BY APRIL – das sind die Backstreet Boys des modernen Heavy Metal. Vergesst all das, was ihr bisher in all eurer Selbstsicherheit unter „soft, schnulzig oder schwuchtelig“ subsumiert hattet. Einzig dieses Album hat jene schmähenden Adjektive verdient. So wie man geliebten Menschen alles Gute wünscht und dass ihnen möglichst wenig schlimme Dinge im Leben widerfahren (wie sich beispielsweise mit Aids zu infizieren), wünsche ich den Metalheads da draußen von dieser Pest niemals heimgesucht zu werden. Sie ist gefährlich und beschämend. Fast noch beschämender als der unlängst ausgestrahlte Wacken-Beitrag auf Taff. Schützt euch und eure Anlagen! Am besten ihr vergesst, was ihr hier gelesen habt.

08.09.2009
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