Deadsoul Tribe - The January Tree

Review

„Ein Baum im Winter ist das Spiegelbild der heutigen Welt“ – sagt Devon Graves (den Namen verbinden sicherlich noch viele mit den genialen Psychotic Waltz) und versucht auf „The January Tree“ diesen Gedanken musikalisch erfassbar zu machen. Alle guten Dinge sind drei – und auch diesmal muss ich dem Sprichwort recht geben. Drittes Jahr, drittes Werk und DEADSOUL TRIBE noch näher der Spitze. Auf diesem Langeisen kombiniert der Multiinstrumentalist progressiven Metal mit hypnotischen Rhythmen, tribal-mässigen Drums und tonnenschweren, zeitgeistgerechten Riffs. „The January Tree“ baut einen unglaublichen Spannungsbogen auf, der nicht zuletzt durch die einzigartige Stimme von Devon entladen wird. Musikalisch ist dieses Scheibchen zwar sehr komplex und technisch sehr anspruchsvoll, allerdings ist diese Komplexität immer sehr gut versteckt und dient nie dem Selbstzweck. Knackig, melodisch und groovig, voller Energie, aber auch stets begleitet durch diese dichte Herbststimmung, die mit ihrer melancholischen Magie sich mit jedem nächsten Hören entfaltet und in ihren Bann zieht…“The January Tree“ überzeugt auch in Punkto Abwechslung und jeder einzelne Song hat seine eigene Atmosphäre und Intensität, mit der er sich in die Gehirnwindungen des Hörers bohrt… Herrliche Melodien, tolle Solis, gut geschriebene Lyrics, atmosphärische Parts, eingängige Refrains, Power und das gewisse Etwas, das hier einen Seelentrip hinlegt, der einfach unter die Haut geht und den Hörer auf eine emotionale Achterbahnfahrt einlädt. Unglaublich sind diese Emotionsexplosionen, die DEADSOUL TRIBE in ihre Kompositionen einbauen und die mit guten Koloraturen das Thema der Songs unterstreichen. „The January Tree“ überzeugt mit seiner Symbiose aus Technik und Gefühl, das so stark aus dem Album emaniert, dass es mit Sicherheit nicht einen kalten Wintertag aufwärmen wird…Starke Leistung!

11.10.2004
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