Death Cult 69 - The Way Of All Flesh

Review

Die Band heißt DEATH CULT 69, das Album „The Way Of All Flesh“. Ganz prinzipiell muss jeder und jede für sich individuell klären, wie er und sie zu Todeskulten steht. Da darf es unterschiedliche Standpunkte geben, das Thema ist vielschichtig.

Der DEATH CULT 69 und sein Album im Speziellen sind allerdings zu bejahen und zu fördern. Da man einen gesellschaftlichen (Werte-)Konsens aber nicht mehr automatisch annehmen kann, kommt hier eine Liste der zentralen Argumente in leicht verständlicher Sprache. Im Namen der Kultur und zur Sicherheit.

DEATH CULT 69 haben Argumente auf ihrer Seite

1. Das Quartett aus Berlin hat sein Debütalbum ohne Label veröffentlicht. Es handelt aus Überzeugung.

2. In „Ritual Queen“ knöpfen sich TYPE O NEGATIVE die SMITHS zu einem tiefergelegten TURBONEGRO-Riff vor. Heraus kommt dabei seltsamer- oder logischer-, jedenfalls aber geilerweise eine überzeugende Version von MOONSPELL als Doomband.

3. Das gefauchte „Oh Yeah!“ im Intro von „1969“ sollte man sich als permanente Erinnerung an die wichtigen Dinge im Leben aufs Trommelfell tätowieren. Oder gleich die Seele, falls noch vorhanden.

4. DEATH CULT 69 klingen auf „The Way Of All Flesh“ mitunter wie eine dunkle, böse Unterweltversion der fantastischen Retro-Rock-Hippie-Sekte CHURCH OF THE COSMIC SKULL.

5. Oder mit fanatischem weiblichen „Gesang“ wie eine tollwütige Mitternachtsversion von WINDHAND.

6. Beziehungsweise einfach wie eine fesselnde, gefährliche Rockband.

„The Way Of All Flesh“ eröffnet eine Perspektive

7. Und überhaupt: Rabenschwarzer, schwerer Doom-Rock mit Friedhofsorgel, Gothic-Zwinkern im Augenwinkel sowie weiblichem Gekreisch und männlichen Growls an den richtigen Stellen gibt jedem Musikgeschmack eine solide Grundlage.

8. Darauf aufbauend kann man sich dann immer noch diverse Guilty Pleasures leisten.

9. Und wenn man zu „The Way Of All Flesh“ lange genug auf das Cover mit dem umgedrehten Totenschädel (genagelt, blutende Augen) schaut, hat man das Ticket schon fast in der ekstatisch emporgereckten Hand. Das Ticket zum DEATH CULT 69.

10. Das wiederum eröffnet eine verheißungsvolle Perspektive. Denn die Musik ist repetitiv und hypnotisierend. Sie ist zugleich catchy und aufputschend. Sie wählt Mittel, die zeitlos faszinieren. Sie erschafft so einen Todeskult, in dem man gefährlich alt werden kann.

11. Sie bietet ein Zuhause.

12. Sie ist vorbehaltlos zu bejahen.

11.12.2025
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