Deepwater - Floods

Review

Mit knapp 74 Minuten reizt das zweite Album der Albstädter „Heavy Rock“-Formation DEEPWATER die Spielzeit einer handelsüblichen CD voll aus – und das ohne dass darunter die gutklassige Produktion leidet. Durchaus bemerkenswert für eine kleine Nachwuchs-Combo, die wohl jede einzelne Studiominute aus eigener Tasche finanzieren musste. Auch die professionelle Aufmachung von CD und Beipackzettel heben das Quartett, das unter anderem bereits Live-Auftritte mit LIQUIDO vorweisen kann, von anderen Nachwuchs-Bands ab.
Skeptiker mögen argwöhnen, dass sich unter den 15 Liedern eine Menge unnötiger Füllstoff befinden muss. Doch wenngleich DEEPWATER auf dem Weg in den Rock-Olymp erst ganz am Anfang stehen, schaffen sie es immerhin ein ordentliches Niveau über die gesamte Platte hinweg zu halten. Zwar hätte ich das verträumte Cover-Artwork zunächst eher mit einer Progressive-Band assoziiert, jedoch ist „Floods“ ein sehr erdiges und wenig verkopftes Rock-Album geworden, das den geneigten Zuhörer durchaus zu unterhalten weiß.

Mit gehöriger Rock’N’Roll-Schlagseite bedient sich „Slow Train“ am reichhaltigen Riff-Fundus von Größen wie Motörhead und groovt sich unaufhaltsam durch die Gehörgänge. „Tangerine Sky“ hat mir mit seinem hymnenhaften Refrain sogar einen der fiesesten Ohrwürmer der jüngeren Vergangenheit beschert. Die ruhige Halbballade „Whiskey Hours“ wiederum verdient nicht nur wegen des Titels besondere Beachtung, sondern zählt auch ansonsten zu den Alben-Highlights.
Zu den großen Stärken von „Floods“ zählt die hypnotische Stimme von Bassist und Frontmann Danijel Crljic (bei diesem fiesen Zungenbrecher wird schnell klar, warum im Booklet nur die Vornamen der Bandmitglieder abgedruckt sind…). Auf der Instrumentalseite wird solider, aber nicht sonderlich spektakulärer Rock-Standard geboten, der mal in Alternative-Gefilden, mal im traditionellen Hard Rock wildert. Diese Bandbreite sorgt für Abwechslung und verhindert, dass das Album allzu schnell langweilig wird.

Beziehen könnt ihr das Teil über die Bandhomepage oder CDdeal.de.

19.02.2007
Exit mobile version