Der Weg Einer Freiheit - Der Weg Einer Freiheit

Review

Bereit für eine kleine Sensation? Die Würzburger DER WEG EINER FREIHEIT debütieren dieser Tage nämlich auf einem so unverschämt hohen Niveau, dass sich von geringerem kaum sprechen ließe. Personell der stilistisch eher unentschlossenen Hardcore-Truppe FUCK YOUR SHADOW FROM BEHIND entlehnt, ist die Marschrichtung dieses Mal ungleich klar umrissen.

Auch wenn man ihnen sicher vorwerfen könnte, von der musikalischen Seite des Black Metal eher naive Begriffe zu haben – schließlich regieren ausschließlich typische Stilelemente – ist „Der Weg Einer Freiheit“ von einer derartigen spielerischen und kompositorischen Sicherheit geprägt, dass es bereits angesichts des Eröffnungsriffs von „Ewigkeit“ schwer fällt, nicht in kritiklose Lobpreisung zu verfallen. Schließlich ist niemand perfekt: So überzeugt Sänger T.J. sicherlich nicht durch die variabelste Stimme der Welt und auch das fürchterlich anorganisch klingende Schlagzeugspiel von Christian Bass (HEAVEN SHALL BURN) nagt etwas am ansonsten sehr breiten, sphärischen Klangbild.

Da es sich hierbei allerhöchstens um Detailfragen, wenn nicht gar um persönlichen Geschmack handelt, muss es noch einmal betont werden: DER WEG EINER FREIHEIT liefern ein ungewöhnlich durchdachtes und vor allem intensives Album ab. Kohärent, von einem starken musikalischen Ausdruckswillen getrieben und von Anfang bis Ende ohne Aussetzer oder Füllmaterial. Der Fokus liegt stets auf der filigranen Melodieführung der Gitarren, ohne dabei aber die nötige Härte außen vor zu lassen.

Gerade weil sich das Duo zu keiner Zeit rockig-extrovertiert gibt, sondern unentwegt traumwandlerische Gitarrenläufe miteinander verwebt, erhält „Der Weg Einer Freiheit“ eine besondere emotionale Reife, die das Material schwer angreifbar einerseits und ungemein überzeugend andererseits macht.

04.06.2010
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