Devil May Care - Limit

Review

Seit ihrer Gründung im Jahr 2012 setzt sich die Würzburger Post-Hardcore-Formation DEVIL MAY CARE für sozial- und umweltpolitische Themen ein, deckt über ihr Social-Media-Format „Downfall Of The Week“ gesellschaftliche Missstände an den Pranger und versucht sich auch über positives Engagement einzubringen. Musikalisch und inhaltlich rücken wir im Jahr 2025 immer näher ans „Limit“, was die Band mit einem insgesamt recht düsteren Album illustriert. Trotzdem bleibt das Quartett mit einer einfachen Rezeptur über die komplette Spielzeit catchy und mainstreamkompatibel. Ähnlich gelagert, wo der Vorgänger „Divine Tragedy“ aufgehört hat.

Düster und mainstreamkompatibel

Es gibt wieder Kooperationen in den ersten beiden Tracks mit den Rostocker Metalcorelern von THE OKLAHOMA KID („Black Box“) und den Nürnbergern von IMPVLSE („Amen“), wobei sich diese problemlos ins Gesamtwerk einfügen. Danach folgt mit „Caving In“ die vielleicht eingängigste Single auf einer Platte, die sich ohnehin besonders durch magenfreundliche Kompositionen auszeichnet. Der Track hat schlicht eine tolle Dynamik und einen On-Point-Wechsel zwischen klaren und etwas harscheren Vocals von Frontmann Tim Heberlein.

Natürlich ist das keine sonderlich überraschende Rezeptur und das simple Chorus/Strophe-Schema lässt wenig Raum für Blicke jenseits des Tellerrandes zu. Was DEVIL MAY CARE allerdings bemerkenswert gut beherrschen, ist das Gespür für Refrains mit Widerhaken und das richtige Momentum, diese einzusetzen. Ob mit dem desillusionierenden „Downfall“, dem Titeltrack oder dem fragilen „Mosaik“ – die Franken beweisen auf „Limit“ einmal mehr ihre Hittauglichkeit.

Hit-Feuerwerk ohne den letzten Tiefgang

Gleichsam ist das aber auch sowas wie die Achillesferse der Platte, denn trotz einer mehr als soliden Präsentation, erwartet man etwas mehr musikalischen Tiefgang, der thematisch schon gegeben sein mag. Folglich ist „Limit“ ein gutes Album geworden, dass insbesondere alle Metalcore/Post-Hardcore-Fans ansprechen sollte, die es strukturell etwas poppiger mögen und gerne schnell zum Punkt kommen. Für noch mehr Impact dürfen die Franken gerne etwas mehr Berechenbarkeit ablegen und abseits der Norm fahren.

03.12.2025
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