Dexy Corp - Fragmentation

Review

Neues Futter für alle Anhänger des derben Industrials haben die vier Jungs von DEXY CORP aus Frankreich auf Lager. Nach der selbstveröffentlichen „Jigger“-EP liegt mit „Fragmentation“ nun die erste offizielle Scheibe der Franzosen vor, mit der das Quartett die Industrial-Szene offensichtlich im Eiltempo überrennen will.

Von den ersten Klängen des Openers „Overlord“ bis hin zum finalen „Death Plastic Surgery“ hinterlassen DEXY CORP ein wahres musikalisches Schlachtfeld: Schmetternde und schwere Gitarrenriffs, brachiale Vocals und das alles mit unbremsbarer Energie und Geschwindigkeit – „Fragmentation“ ist ein Industrial-Feuerwerk der ganz heftigen Art, das gleichzeitig quasi überhaupt keine Momente zum ansatzweisen Durchatmen anbietet. DEXY CORP sind laut, aggressiv, ungestüm und einfach nicht zu bremsen – nachzuhören ist dies bei schlicht und ergreifend jedem Song, deshalb macht es keinen Sinn, auch nur einen Track besonders herauszuheben. Die elf Tracks werden zudem noch in meist drei knappen Minuten durchgehechelt, was dem Album noch zusätzliche Rasanz verleiht. Knall auf Fall jagt somit ein kurzweiliges Industrial-Inferno das nächste und man weiß irgendwann garnicht mehr, wie einem geschieht.

So bleibt man am Ende mehr oder weniger halb ohnmächtig zurück und fühlt sich ob dieses gnadenlosen Klanggewitters stellenweise fast schon ein wenig überfordert. Wer also mal wieder Bedarf nach einem knapp vierzigminütigen Industrial-Dauerbeschuss hat, ist mit „Fragmentation“ auf jeden Fall gut bedient, Leute mit schwachem Herz sollten das Album jedoch in wohl dosierten Rationen zu sich nehmen.

02.10.2009
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