Diabolic Force - Praise Of Satan

Review

Südamerikaner haben ja bekanntermaßen ein gewisses Faible für den frühen 80er-Jahre-Rumpel-Thrash. Das können auch die Brasilianer DIABOLIC FORCE absolut nicht verleugnen, daher klingt ihr Zweitwerk „Praise Of Satan“ wirklich richtig alt. VENOM, MOTÖRHEAD oder CELTIC FROST wären beispielsweise im Prinzip die Referenzen. Aber DIABOLIC FORCE sind logischerweise schon (noch) ein ganzes Stück von deren Klasse entfernt.

DIABOLIC FORCE huldigen rumpelnd dem Gehörnten

Die Messe beginnt stilecht mit einer Predigt, dann startet das dumpfe Gerumpel. „Satan’s Power“ ist nicht wirklich schlecht, aber eben auch nicht besser als Mittelmaß. Das ist irgendwie alles etwas monoton, könnte aber auch Absicht sein, um den dunklen Glauben ins Volk zu hämmern. Auch das ziemlich flotte „Doom Child“ bestätigt irgendwie diesen Eindruck. Das tönt alles doch etwas uninspiriert und leicht langweilig vor sich hin. Ob daran der angepriesene Gehörnte wirklich Gefallen findet? Das darf zumindest bezweifelt werden.

Doch dann kommt „Cross In Fire“ mit seinem coolen Groove und bringt Struktur in die schwarze Messe. Das gefällt dem Meister sicher schon wesentlich besser, genauso wie die beiden folgenden kurzen D-Zug-Rumpler. Nun haben DIABOLIC FORCE ein durchaus gutes Niveau gefunden. So lässt man die „Whorehouse Queen“ wieder langsamer daher stampfen und wählt für die „Black Light Damnation“ sogar einen ziemlich doomigen Einstieg. Abwechslungsreich ist die Scheibe also definitiv. Dennoch setzt man eher auf wenige Ideen pro Song und wiederholt diese, allerdings durchaus gekonnt.

Mit der Struktur kommt Niveau in die schwarze Messe

Ein gemäßigtes Tempo halten die Jungs allerdings nie bis zum Ende eines Songs durch. Wozu hat man denn auch schließlich ein Schlagzeug, wenn man da nicht ganz ungepflegt drauf prügeln darf? Das gilt auch für die beiden abschließenden und deutlich von CELTIC FROST beeinflussten Songs „Rotting Lips“ und „The Circle“. Beide haben dieses feine hypnotische Feeling der Schweizer Düstermeister. Aber wie in einem Bud-Spencer-Film darf natürlich auch auf „Praise Of Satan“ die obligatorische Abschluss-Prügelei nicht fehlen, garniert mit einem feinen Solo. Allerdings nicht High Speed, so sieht man schließlich die Hiebe besser.

Im Laufe der Scheibe bekommt das anfangs doch recht arge Gerumpel von DIABOLIC FORCE immer mehr Struktur. Ob das die Herren nun gerne hören, sei mal dahin gestellt, aber es ist so. Neue Teufelsjünger wird man mit „Praise Of Satan“ eher weniger rekrutieren, aber zur Einstimmung auf die nächste metallische schwarze Messe taugt die Scheibe durchaus recht gut. Liebhabern des möglichst dumpf rumpelnden Schwarzlärms könnte dieses Scheibchen sogar noch besser munden, bitte antesten.

06.09.2018
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