Diamond Dawn - Overdrive

Review

In Schweden wird seit langen Jahren auch der gepflegte Melodic Rock in verschiedenen Ausführungen auf elegante Weise dargeboten und von daher ist Göteborg als Herkunft dieser bis dato noch unbescholtenen Truppe auch wenig überraschend. Sehr wohl eine Überraschung ist für mich aber die Tatsache, dass es sich bei DIAMOND DAWN um eine erst 2011 gegründete und zudem aus recht jungen Musikern bestehende Band handelt.

Dabei meine ich aber weniger die spürbare „Reife“ mit der die Songs eingespielt wurden, als vielmehr den Umstand, dass sich diese Burschen ganz offenkundig einer in ihrer Altersgruppe nur ganz selten anzutreffenden AOR-Gangart im 80er Jahre-Stil hingeben. Will sagen, DIAMIOND DAWN scheinen sich an ASIA ebenso zu orientieren wie an SURVIVOR oder GIANT, haben ihre Einsteigerkurse in Sachen Hooks bei den Vortragenden FOREIGNER und JOURNEY aufmerksam besucht und lassen hinsichtlich der pompösen Arrangements mitunter gar die hohe Schule von QUEEN oder MEAT LOAF denken.

Dass bei einer solchen Ausrichtung zahlreiche, auch für jeden Mainstream-Radio-Sender durchaus verträgliche Kompositionen zu vernehmen sind, versteht sich wohl ebenso von selbst, wie auch das Vorhandensein von zahlreichen balladesken Momenten.

Und genau in diesen Gangarten erweisen sich die Schweden hinsichtlich ihres Vortrages auch bereits als überaus routiniert, was „Overdrive“ auch zu einem durchaus gelungenen AOR / Melodic Rock-Teil macht. Zudem ist anzumerken, dass es den Schweden obendrein gelungen ist, „Weichspüler“ nicht im Übermaß zu verwenden, sondern sich stattdessen eine gewisse Rock-Attitüde zu erhalten, für die vorwiegend die Gitarristen Olle Lindahl und Jhonny Göransson verantwortlich zeichnen.

Um mit ihrer Musik fortan in ähnlich finanziell lukrative Sphären emporsteigen zu können, wie die genannten Brancheriesen, bedarf es beim nächsten Mal jedoch noch viel mehr an potentiellen Hits. Für ein Debüt geht die Chose aber dennoch in Ordnung.

16.02.2013
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