Divercia - Modus Operandi

Review

Smörebröd, smörebröd, römpömpömpöm etc. : Das finnische Kochsextett mit dem Namen „Divercia“ lädt ein zum Testessen ihres ersten Gerichts „Modus Operandi“. Zuvor versuchte man sich – wie einigen schwarzmetallischen Insidern bekannt sein dürfte – schon unter dem Firmennamen „Lost in Twilight“ an einigen „Amuse Geules“, die jedoch äusserst durchschnittlich und unspektakulär ausfielen und es somit keine Schande darstellt, jene Kreationen nicht gekostet zu haben. Die Jungs verbraten auf ihrem Quasi-Debut gut abgehangene bis überreife Fleischbrocken aus dem „Children of Bodom“ – und „Dimmu Borgir“ -Repertoire, würzen das instrumentelle Hackfleisch noch mit einer Prise aus der „Nightwish“-Pfeffermühle und garnieren ihr Gesellenstück im Vokalbereich mit einer gehörigen Schlagseite „H.I.M.“ und balladesken „Type O Negative“. Ein solches Durcheinander hat einigen Reviewern diverser Printmagazinen den Magen verdorben, was sich auch in entsprechend miesen Kritiken niedergeschlagen hatte, denn oftmals verderben allzu viele Köche auch den vielzitierten heissen Brei. Vielleicht bin ich in diesem Falle eher Gourmand als Gourmet, denn mir schmeckt dieses Durcheinander nämlich recht gut. Natürlich sind die Zutaten wenig originell; das Gesamtbild habe ich in dieser Form allerdings nirgendwo anders angetroffen und so könnte es sich für Kuschel-Pandabären oder räudigere H.I.M.-Jünger durchaus lohnen, diesen Nachwuchstalenten ein Ohr zu leihen. Gekocht wurde der rabenschwarze Rentierbraten übrigens in den Finnvox-Studios (Nightwish, Sentenced, Sonata Arctica), so dass soundtechnisch nichts anbrennen konnte; ein gelungenes, jedoch nicht übermässig originelles Cover rundet das Elf-Gänge-Menue ab. In diesem Sinne: Mahlzeit !!!

24.10.2002
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