Djevel - Norske Ritualer

Review

Review von Arthur Feuerbach

Die Norweger DJEVEL (norw. für Unhold) werden bei Metal Archives als sogenannte Supergroup gelistet, da die Herren ausnahmslos über namhafte Banderfahrung verfügen, u.a. bei KOLDBRANN, ENSLAVED, KVELERTAK und LJÅ. Zusätzlich konnte man für das bereits vierte Studioalbum „Norske Ritualer“ Hoest von TAAKE als Gastsänger für den Song „Doedskraft Og Tre Nagler“ gewinnen.

DJEVEL: Old Generation

Nachdem die Marschrichtung durch die bisherigen Projekte der Musiker gewissermaßen vorgegeben ist, überraschen DJEVEL nicht sonderlich mit „Norske Ritualer“. Harsche Black-Metal-Passagen mit surrenden Gitarren und schnellen Blastbeats wechseln sich mit hymnischen Parts nebst Chorgesängen ab. Gelegentlich eingebrachte Akustikparts geben dem Album zusätzlich eine folkig-obskure Atmosphäre. Das Spektrum der Einflüsse reicht dabei von (alten) ULVER, ISENGARD, DARKTHRONE, (alten) SATYRICON bis zu (alten) CARPATHIAN FOREST. Die einzelnen Stücke verfügen über eine gelungene Komposition und bauen den Spannungsbogen geschickt auf. Breakdown-Passagen sorgen für die notwendigen Kopfnickerparts.

Der Sound entspricht der gewollten Atmosphäre und ist leicht kratzig ohne nach Proberaum zu klingen. Insgesamt fällt es schwer festzustellen, ob das Album vor zwanzig Jahren oder heute aufgenommen wurde. Ich denke, dass DJEVEL dies als Kompliment verstehen würden. Auch das ansehnliche Artwork bleibt dieser Linie treu. DJEVEL machen keine Kompromisse und halten „Norske Ritualer“ erfreulich trendfrei.

Summa Summarum

Was bleibt vom nordischen Ritual? Die Herren verstehen ihr Handwerk und haben eine mehr als solide Platte abgeliefert, die viel rauen Old-School-Charme mit eigener Note versprüht. True Norwegian Black Metal ist keine Floskel, sondern ein Anspruch. Für Innovationen ist dort kein Platz, dies ist aber weder gewollt und zwingend notwendig. Für höhere Bewertungsregionen wäre noch etwas mehr Eigenständigkeit wünschenswert.

29.10.2016

Stellv. Chefredakteur

Exit mobile version