Dös - Det Eviga Och Den Döde

Review

Die wenigsten von euch werden schon mal etwas von einer schwedischen Band namens BLODSBAND gehört haben. Das vormals unter den Namen SKOGSANDE (2006 – 2007) und EREMIT (2007 – 2008) firmierende Ein-Mann-Projekt hat zwischen 2009 und 2015 immerhin fünf Alben veröffentlicht, darunter 2011 das Album “Det Eviga Och Den Döde”. Einzelkämpfer Anders musiziert inzwischen unter dem Namen DÖS und hat das eben genannte Album nun noch einmal aufgenommen. Das Werk setzt sich dabei mit zwei Gedichten des Lyrikers und Bischofs Esaias Tegnér (1782 – 1846) auseinander – “Det Eviga” und “Den Döde”.

Übrigens war in der BLODSBAND-Version ein prominent platziertes Radkreuz auf jeder Veröffentlichung Teil des Bandlogos. Dieses auch als Keltenkreuz bekannte Symbol wurde von Rechtsextremen und der White-Power-Bewegung zwar nicht erfunden, erfreut sich dort jedoch großer Beliebtheit. Da uns keine sonstigen Anhaltspunkte für Nazi-Blödsinn im Kontext der Band vorliegen, gehen wir von einer unpolitischen Verwendung des Symbols aus.

Brauchte es diese Neuaufnahme?

Die fünf Songs von “Det Eviga Och Den Döde” pendeln sich alle zwischen acht und elf Minuten ein und erinnern durch die beabsichtigte Monotonie an ein gewisses anderes Ein-Mann-Projekt aus Norwegen. DÖS sind mindestens ebenso gut wie die nicht gerade kleine Konkurrenz der Szene in der Lage, eine flächige Atmosphäre zu erzeugen. Besonders gut gelingt das jeweils bei den Auftaktstücken, also “Det Eviga I” und “Den Döde I”.

Im Vergleich zur BLODSBAND-Version ist der Gesang bei DÖS wesentlich angenehmer anzuhören, denn ursprünglich klangen die Vocals mal wie ein verstopfter Fön. Dennoch ist das Soundbild insgesamt nicht optimal. Insbesondere der Drumsound stört mit seinen beißenden Höhen. Bei genauem Hinhören klingt er zudem nicht mehr besonders organisch – als hätte man einen Drumcomputer nachträglich bearbeitet, um ihn roher klingen zu lassen …

Leichtes Dösen mit DÖS

Sorry, der lahme Wortwitz drängt sich auf. Denn wir haben noch nicht darüber gesprochen, dass “Det Eviga Och Den Döde” insgesamt recht generischer Atmo-Black-Metal ohne größere positive oder negative Überraschungen ist. Zu oft kommt das Gefühl auf, dass DÖS ihre Ideen künstlich strecken und sich auch nach mehrmaligem Hören nichts von “Det Eviga Och Den Döde” so richtig im Kopf festsetzen will. Als Hintergrundmusik ist das okay, mehr aber auch nicht.

10.07.2025

Redakteur

Exit mobile version