Downfall Of Gaia - Ethic Of Radical Finitude

Review

Oberflächlich ändert sich mit “Ethic Of Radical Finitude” bei DOWNFALL OF GAIA nicht viel. Wie in der gesamten Diskographie gibt sich der Titel einigermaßen kryptisch und dräut das Artwork in Graustufen, das Label der Wahl bleibt Metal Blade und wie bei dem direkten Vorgänger “Atrophy” werkelte die gleiche Truppe sechs Songs über insgesamt 40 Minuten zusammen. Tatsächlich aber kreiert das international zusammengesetzte Kollektiv mit ihrem fünften Studioalbum sein vielleicht spannendstes seit “Suffocating In The Swarm Of Cranes”…

DOWNFALL OF GAIA verschieben ihre Grenzen

…und das nicht etwa, weil sie ihre düstere, geschwärzte Mixtur aus Crust, Sludge und Post Black Metal noch ein wenig weiter in das jeweilige Extrem treiben. DOWNFALL OF GAIA bleiben sich und ihrem Stil natürlich verpflichtet, verschieben auf “Ethic Of Radical Finitude” die Grenzen ihres Sounds aber weiter als je zuvor und loten die Endpunkte der auf “Atrophy” betonten Lauf-Leise-Dynamik nun umfassend aus. Noch nie klang das Quartett so hin- und hergerissen zwischen dem Ruhepol atmosphärischer Clean-Gitarren und eruptiver Blast-Beat- und Doublebass-Gewalt. “Ethic Of Radical Finitude” scheint peinlich genau auf ein sorgsam konzipiertes Verhältnis von Be- und Entschleunigung zu achten, dem nicht nur neue Elemente wie Klavier, Glockenspiel, Clean Vocals und das gesprochene Wort, sondern auch der Sound Rechnung tragen, der kompakter und tatsächlich weniger räudig als zuvor gestaltet wurde.

„Ethic Of Radical Finitude“ ist mitreißender als sein Vorgänger

Zahnlos gerät “Ethic Of Radical Finitude” dadurch aber nicht. Vielmehr dominieren Kurzweil und ein gesteigertes Maß an Eingängigkeit, die DOWNFALL OF GAIA ihren Songs mit verstärktem Fokus auf Melancholie und Melodie eingepflanzt haben. Bockstark, mitreißender als der Vorgänger und damit nur knapp an neun Punkten vorbei.

03.02.2019
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