Dragonsclaw - Moving Target

Review

DRAGONSCLAW sind eine der vielen Bands des umtriebigen Giles Lavery und veröffentlichen gerade ihr drittes Album „Moving Target“. Dieses folgt geschlagene zwölf Jahre nach dem Vorgänger „Judgement Day“ (2013). Aber Giles hat auch immer was zu tun.

Immer was zu tun

Lavery ist Sänger in WARLORD, ALCATRAZZ und JACK STARR, zuvor sang er noch bei DOOMED BEAST AND WHITE WIZZARD. Dazu betätigt er sich als Manager von GIRLSCHOOL und ALCATRAZZ sowie als Produzent und Mitbesitzer eines Plattenlabels.

In DRAGONSCLAW ist er seit Bandgründung im Jahr 2010, im Jahr darauf erschien bereits das Debütalbum „Prophecy“. Für das neue Album hat sich der Fronter eine neue Besetzung zusammengetrommelt.

Eine neue Besetzung

Ben Thomas an der Gitarre und dessen Bruder Aaron Thomas am Bass sind schon lange in DRAGONSCLAW. Für die Aufnahme von „Moving Target“ stießen noch Schlagzeuger Mark Zonder (DRAMATICA, VERITAS, WARLORD) und Keyboarder Jimmy Waldo (ALCATRAZZ, GRAHAM BONNET BAND, WARLORD) dazu. Gemeinsam, wie sollte es auch anders sein, fühlt man sich dem Erbe der Achtziger verpflichtet.

DRAGONSCLAW – dem Erbe der Achtziger verpflichtet

Musikalisch bietet „Moving Target“ genau das, was man bei der Bandkonstellation erwartet. Traditioneller Heavy / Power / Melodic Metal, verwurzelt tief in den Achtzigern und deutlich vom US Metal inspiriert. Natürlich hat die Arbeit an WARLORD seine Spuren im Sound von DRAGONSCLAW hinterlassen, dazu gesellen sich Einflüsse von JAG PANZER, ICED EARTH, FIFTH ANGEL, VIRGIN STEELE und JUDAS PRIEST. In den progressiven Momenten blitzen QUEENSRYCHE und FATES WARNING durch. Gemeinsam mit WARLORD ist, dass die Keyboards eine nicht unbedeutende Rolle spielen und auch mal größeren Raum bekommen, ebenso wie der bekannte Tsamis-Galopp immer wiederkehrt.

Das klassische wie direkte, flotte „The Road Beneath Your Wheels“ beginnt schnörkellos das Album mit ordentlich Drive, kann aber noch kein wirkliches Ausrufezeichen setzen. Stärker ist die folgende Hymne „Survival“, progressive Elemente gerade im raffinierten Schlagzeugspiel, das mit dem Auslassen von Takten an FATES WARNING erinnert, besonders hoher, starker Gesang und dabei unverschämt eingängig. „Cry Wolf“ lebt vom prägnanten Refrain und könnte ähnlich auch von JAG PANZER stammen. Das folgende „Don’t Break The Silence Again“ ist ein einprägsamer melodischer Ohrwurm, neben dem Gesang glänzen hier die Gitarren und Keyboards.

Das bisherige Niveau kann „Back On The Streets“ nicht halten, insbesondere durch einige schräge Gesänge. Der Brecher „Shadowfire“ ist der schnellste Song des Albums und geht stark in Richtung RIOT V, passenderweise hat man deren Sänger Todd Michael Hall als Gast gewinnen können. Der melodisch treibende Banger „(Tell Me) All Your Lies“ ist ebenfalls auf der Haben-Seite mit tollen Riffs und einprägsamen Refrain. Das abschließende „Raise Your Fist“ ist eine gutklassige Power-Metal-Hymne.

Der Sound von „Moving Target“ ist klar und druckvoll, alles ist sauber gespielt. Man hört DRAGONSCLAW die Erfahrung an. Lavery glänzt mit variabler Stimme, wenngleich einige wenige (gewollt?) schräge Töne dabei sind. Und auch Drummer Zonder wie Gitarrist Thomas setzen gute Akzente. Ein Hochglanzprodukt ist es nicht, aber das hat in der Konstellation auch sicher niemand erwartet. Hier wird die Nostalgie gekonnt zelebriert.

Die Nostalgie zelebrieren

Anhänger des klassischen US Metals bekommen mit „Moving Target“ ein eingängiges, kurzweiliges Album ohne wirkliche Schwächen geboten, dass aber mit den Genre-Vorreitern nicht ganz Schritt halten kann.

26.08.2025

Geschäftsführender Redakteur (stellv. Redaktionsleitung, News-Planung)

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