Eichenschild - Das Ende Vom Lied

Review

Till Eulenspiegel mit Lederkutte und Nieten von oben bis unten – so oder so ähnlich muss man sich das neue Album der Heavy-Folk-Rocker EICHENSCHILD aus dem schönen Sachsenlande bildlich vorstellen. Aber wer jetzt denkt – nicht schon wieder ein Mittelalter-Rockalbum à la Genre-Opis IN EXTREMO oder SUBWAY TO SALLY – der irrt. Weitab vom Mainstream haben EICHENSCHILD eine Platte herausgebracht, die vor allem wieder durch Abwechslung besticht. Hier wird nicht uraltes Liedgut wiedergekäut, sondern eigene Songs zum Besten gegeben. Das Werk mit dem Titel „Das Ende vom Lied“ unterscheidet sich hauptsächlich durch den fetten Sound von den beiden Vorgängern. Wo sich früher der Sänger und der allgegenwärtige Dudelsack im Vordergrund tummelten, hat das Schlagzeug sich jetzt breit gemacht. Dadurch aber geht der Gesang, der deutlich ausgereifter als auf den Vorgängeralben zu sein scheint, teilweise unter. Ein etwas dezenteres Schlagzeug hätte es auch getan. Songtechnisch knüpft „Das Ende vom Lied“ eher an das erste Album „Mondscheinlegenden“ als an das zweite Machwerk „Auf Gedeih und Verderb“ an. Neben leicht melancholischen Balladen haben hauptsächlich Songs im Mutabor-Stil, die zum Springen und Tanzen einladen, ihren Weg aufs Album gefunden. Oftmals mindern jedoch die komplexeren Songstrukturen den Hörgenuss. Die EICHENSCHILDer haben sich auch was Feines ausgedacht, um die Kaufentscheidung des neugierigen Hörers zu erleichtern. Das liebevoll gestaltete Digipak bietet neben einem Hiddentrack auch besonders überzeugendes Bonusmaterial. Ein ganzes Live-Album im mp3-Format (!) wurde nämlich noch mit daraufgepackt. Auf diesem findet sich die crème de la crème der Vorgängeralben wieder und verhilft der Platte somit auf gerechtfertigte 8 Punkte. Alles in allem ist das Album nicht nur für die zurechtgeschnitten, die einen Hang zur Mittelalter-Attitüde haben, sondern für alle Frohgemüter, die auf Spaßmusik stehen.

25.06.2005
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