Eis - Bannstein

Review

Die aus Bielefeld stammenden Black Metaller EÏS veröffentlichten vor kurzem ihr fünftes Album „Bannstein“. EÏS waren schon immer für tiefgründigen Black Metal bekannt, der großen Wert auf Atmosphäre setzt und sich instrumental eher zurückhält. Sprich: Es gibt selten Geschepper und meistens bleibt das Tempo gemäßigt. EÏS legen hörbar viel Wert auf dichte Gitarrenwände und gute Melodien.

Diese dürfen dann auch gerne auf zehn Minuten Spielzeit ausgebreitet werden: In Songs wie „Über Den Bannstein“ wechseln sich offen gespielte Akkordzupfereien mit rasenden Passagen und besagten Gitarrenwänden ab. Besonders ab der Mitte erhält der Song durch die Kombination einer richtig guten Rhythmusgitarre mit einer zurückhaltenden aber fordernden Leadgitarre eine unheimlich intensive Atmosphäre. „Fern Von Jarichs Gärten“ startet im Anschluss mit einem bedrückenden wie stimmungsvollen Ambiente, welches im Laufe des Songs passend entfaltet wird.

Einen Kritikpunkt findet man im fehlenden Höhepunkt mancher Titel. „Ein Letztes Menetekel“ ist zwar gut und stimmig umgesetzt, doch kommt der Song nicht zum Punkt. Der Hörer wartet immer auf den großen Knall, das famose Ende. Dass es besser geht, zeigen Songs wie der Rausschmeißer „Im Schoß Der Welken Blätter“. Obgleich der Titel mit voller Intensität startet, arbeiten EÏS konsequent auf den Abschließenden Höhepunkt hin. Akustische Gitarren und gesprochene Passagen beherrschen das Ende von „Bannstein“ und als Hörer bleibt man mit einem zufriedenen Gefühl zurück.

Man merkt, dass in „Bannstein“ jede Menge Herzblut und Arbeit steckt. Hier wird Musik von Musikern präsentiert, die voll hinter ihren Kompositionen stehen und genau wissen, was ihre Fans erwarten. Wenn man über die kleinen Mängel hinwegsieht, macht man als Black-Metal-Hörer mit „Bannstein“ wenig verkehrt.

13.10.2015
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