Eisblut - Schlachtwerk

Review

Man muss nicht gerade Etymologie studiert haben, um zu wissen, dass EISBLUT eine gemeinsame Schnittstelle mit EISREGEN haben müssen. Und dem ist auch so! Was seit Jahren lediglich als Gerücht in der Metal-Szene herumgeisterte, manifestiert sich jetzt als zünftiges Nebenprojekt, hinter dem der ehrwürdige EISREGEN-Barde M. Roth und der Klampfenmeister Bursche Lenz stecken.
„Schlachtwerk“ heißt das gute Stück der Thüringer, welches in gewohnter ER-Manier mit morbider Splatter-Lyrik daherkommt und unsere „Jugend gefährdet“ sowie „Gewalt verherrlicht“! Das Album ist sehr Grind Core-lastig, viel schneller und härter als zum Beispiel „Wundwasser“, der aktuelle Flachteller von ER und erinnert sehr an deren frühere Machwerke. Man kann die Nähe zu ER nicht leugnen, doch EISBLUT als ein billiges Plagiat abzustempeln, ist unzulässig. Die Platte zeichnet sich vor allem durch den Kontrast zwischen krassen Grind-Einlagen und schönen Melodiebögen aus und weist keinen einzigen Durchhänger, aber auch keinen herausragenden Übersong auf – die Platte bewegt sich eher auf einem konstant hohen Niveau. Zwar stechen einige Songs, wie zum Beispiel der gerade mal fünfzehn Sekunden lange Song „?“ aus der nicht gerade homogenen Masse heraus, doch selbst dieser wirklich untypische Track ordnet sich auch nur in die Reihe der provokant-poetischen Texte von Sänger M. Roth mit ein.
Durch die härtere und extremere Ausrichtung steht EISBLUT der Mutterband in nichts nach und ER-Jünger sollten sich beeilen und sich die Platte schnellstmöglich zulegen um sich, wie es BPjM im Indizierungsbericht von ERs „Krabbenkolonie“ formuliert, „sozialethisch zu desorientieren“ und „das hier vermittelte Weltbild unkritisch in den eigenen Verhaltenskodex“ zu übernehmen!

09.09.2005
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