Emeth - Reticulated

Review

EMETH aus Belgien pflügen mit ihrem Brutal Death Metal saftig durchs Gemüse und zerstäuben in Sachen Speed so ziemlich alles im näheren Umkreis. Mit Furcht erregendem, Nähmaschin-Drumming zischen die Songs in Lichtgeschwindigkeit am Hörer vorbei, begleitet von leider ein klein wenig zu leise ausgesteuerten Gitarren, die besonders während der schnellen Passagen etwas untergehen, sowie einem Sänger, der angesichts des extremen Stils der Musik relativ vielseitig rüberkommt. Mit heiserer Stimme kämpft sich der EMETH-Shouter durch die neun Stücke und beweist, dass Brutal Death auch ohne abgrundtiefes Gegurgel auskommt und nicht grundsätzlich mit gutturalen Fäkalstimmen funktioniert, die nur einen durchgängigen Brummton draufhaben und diesen höchstens nach drei Songs erstmalig minimal variieren.

EMETH geben sich immerhin die Mühe, ihre Songs abwechslungsreicher zu gestalten als die Meisten ihrer Kollegen. So kommen auch schonmal langsame und von vielen irren Breaks durchzogene Parts zum Vorschein, oder kurze aber prägnante Midtempo-Einschübe. Natürlich gibt es auf „Reticulated“ keinen wirklichen Erholungsanteil zu vermelden, sondern es ist durchweg eine enorme Anspannung in der Musik spürbar, die sich letztendlich für den Hörer bezahlt macht, denn Langeweile kommt ganz klar keine auf.

Besonders aus dem Rahmen fallen EMETH zwar nicht und auch kein Song hat das zeug zum richtigen Gassenhauer, aber dafür ist das technisch durchaus anspruchsvolle Handwerk keinesfalls zu überhören. EMETH haben neben wahnwitziger Raserei für die nötige Abwechslung gesorgt und dadurch ein Brutal-Death-Metal-Album abgeliefert, welches mit Sicherheit zu den besseren Veröffentlichungen dieses Genres gehört.

25.12.2007
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