Eminenz - Diabolical Warfare

Review

EMINENZ aus Annaberg-Buchholz in Sachsen gelten als Urgesteine und Wegbereiter des deutschen Extreme Metal. Die Band selbst bezeichnet ihren Stil wahlweise als Death- oder Black Metal. 1989 gegründet, mischten sie den damaligen Underground mit ihren spektakulären Live-Shows mit viel Feuer und Blut ordentlich auf. Kein Wunder, dass sie MAYHEM 1990 bei ihrer Tour durch Deutschland supporten durften. Während dieser Tour entstand das Live-Album „Live in Leipzig“.

In Anlehnung an diese Tour durften sie MAYHEM Ende der Neunziger noch mal gemeinsam mit den schwedischen Panzergrenadieren MARDUK supporten. Auch dieser Auftritt erhielt später eine Konzertnachlese als „Live In Bischofswerda“. So sind EMINENZ mittlerweile seit über dreißig Jahren eine Instanz und veröffentlichen nun ihr erstes Studioalbum seit zehn langen Jahren. Zwischendurch war die Band zwar vor allem auf der Bühne nicht untätig, aber verschiedene Line-Up-Wechsel erschwerten die Aufnahmen eines neuen Studiowerkes.

EMINENZ – Für Satan in die Schlacht

Passend zum Titel läutet Schlachtenlärm das siebte Studioalbum ein. Anschließend prescht der Titelsong episch und untermalt von melodischen Keyboards voran. Das Ganze erinnert stark an den melodischen Black Metal der Neunziger wie beispielsweise frühe DIMMU BORGIR, GEHENNA und DIABOLICAL MASQUERADE. Das folgende „Lucifers Awakening“ beginnt mit einem Zitat vom Herrn der Finsternis (gespielt von Tim Curry) aus dem achtziger Fantasy-Film „Legende“ und rituellen „Hail Satan“-Ausrufen.

Im Anschluss feuert die Band wütende Blast-Beats ab, die tatsächlich die Hölle aufwecken sollten. Einzig der Text könnte abwechslungsreicher sein, da sich dieser sehr häufig wiederholt. Dafür gibt es geben Ende noch ein kurzes, aber schönes Gitarrensolo. „Something Beyond“ walzt mit schweren Riffs und düsteren Keyboards voran und „Replica Satani“ ist nach einem langen Intro der vielleicht eingängigste Song des Albums.

„Diabolical Warfare“ – Solides Veteranenwerk

Wenn man dem Werk eines vorwerfen kann, ist es vielleicht das Fehlen von mehr solcher Momente, die sich langfristig ins Hirn ätzen und die Aufmerksamkeit durchgehend halten. Die Gitarren braten hingegen ordentlich, Sänger Leviathan krächzt herrlich hasserfüllt und die eingespielten Samples zwischen den Songs entfalten eine finstere Atmosphäre. Auch die gelegentlichen Gitarrensoli sorgen für melodische Abwechslung wie beispielsweise in „The Myth Of Non-Existence“. Obendrauf gibt es ein schickes Artwork von Schlagzeuger Northem (Northem Art). Insgesamt ist „Diabolical Warfare“ ein sehr solides Werk dieser Veteranen des deutschen Extreme Metal geworden.

24.12.2021
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