Entrails - World Inferno

Review

Alles auf Anfang

Sie teilen sich eine ähnliche Geschichte wie ihre Landleute EVOCATION und spielen auch diesen tödlichen Stil. ENTRAILS wurden ursprünglich 1990 gegründet, als die schwedischen Szenevorreiter DISMEMBER, ENTOMBED und GRAVE richtig durchstarteten und das skandinavische Land im Fokus des Death Metals stand. Nun schaffen ENTRAILS seit 2010 kontinuierlich das, was die Band Anfang der Neunziger nicht zustande brachte: Alben veröffentlichen, und das auch noch stets auf ansehnlichem Niveau. Heute im Gepäck: das fünfte Album „World Inferno“.

Die Entwicklung

Betrachtet man die Entwicklung von ENTRAILS fällt auf, das auf den ersten Alben die Gitarren dank dem kultigen HM-2-Pedals in bester, nicht todzubringender schnörkelloser Stockholm/Sunlight-Schwedentod-Marnier knarzten. An dem Oldschool-Stil haben die Schweden auch stets kompromisslos festgehalten. Jedoch verliehen ENTRAILS den Gitarren seit „Obliteration“ ein weniger mehr Tiefe, auch Nuancen zählen! Nun wurde die Rhythmussektion inklusive Sänger ausgewechselt.

„World Inferno“

Das neue Album macht genau da weiter. Die Neuzugänge Tommy Carlsson (Gesang, Bass) und Martin Mikaelsson (Schlagzeug) fügen sich gut in ENTRAILS ein, wenn man sich das Resultat „World Inferno“ anhört. Die marginalen Unterschiede am Gesang sind nicht allzu auffallend, was sicherlich dem Gesamtsound geschuldet ist. Jocke Svensson gefiel mir persönlich eine Spur besser, da er einfach noch etwas fieser klang und dem Ganzen eine Spur Crust verlieh. Dementgegen grunzt-röhrt Tommy etwas klassischer. Und noch was hat sich getan. Inmitten der klassischen, griffig-sägenden Stockholm-Todesriffs, morbider Grundstimmung und D-Beats (bspw. „Condemned To The Grave“, „The Soul Collector“) sowie atmosphärisch kranken Melodien („World Inferno“) hat sich eine Neuerung eingeschlichen.  „Serial Murder (Death Squad)“ könnte aus Göteborg stammen, die Einflüsse von AT THE GATES sind unüberhörbar. Und noch was fällt auf. „The Blood Breed“ ist sehr abwechslungsreich mit vielen Tempo- und Stimmungswechseln gehalten, das Ende sogar melodisch clean. ENTRAILS röhren mal auf Hochgeschwindigkeit („Suffer“), dann wieder wuchtig langsamer („Into Eternal Fire“).

Fazit

Fans des klassischen Schwedentods können bedenkenlos zugreifen. Die Neuerungen auf „World Inferno“ sind eher gering ausgefallen, ENTRAILS halten traditionell am altbekannten nordischen Death Metal-Erbe fest.

22.06.2017

Geschäftsführender Redakteur (stellv. Redaktionsleitung, News-Planung)

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