Eternal Darkness - Beyond The Frontiers Of Mortality

Review

Der Süden Deutschlands war schon immer ein Dreh und Angelpunkt metallischer Aktivitäten. So verwundert es kaum, dass auch Eternal Darkness, wie sich die Band noch auf dem mir vorliegenden Silberling nennt, aus der badischen Metropole Karlsruhe stammen. Mittlerweile firmiert das Ein-Mann-Projekt allerdings unter dem Namen „Lyfthrasyr“. Eine Möglichkeit für den Namenswechsel mag vielleicht Etikettenschwindel gewesen sein, weil man unter dem bisherigen Namen Eternal Darkness schon genug Hörer vergrault hatte und auf diese Weise versucht, neue, nichts ahnende Opfer zu finden. Das mag sich jetzt hart anhören und ja das ist durchaus beabsichtigt. Laut des Beipackzettels soll man eine Dosis melodischen Black Metal verabreicht bekommen. Was daran allerdings Black Metal sein soll, kann ich beim besten Willen nicht erkennen. Das Einzige, was mit dieser Therapie verabreicht wird, sind überdimensionierte Keyboardpassagen, die von einem Drumcomputer begleitet werden, der sich anhört wie eine leere Dose Aldi Mais, die gerade eine Treppe herunterkullert. Der Sound wäre nicht das Schlimmste, viel entscheidender ist es einfach, dass keiner der Songs nur annähernd überzeugen kann, weder von der konzeptionellen noch von der kompositorischen Seite. Da helfen auch die vereinzelten Gitarrenparts nichts, die sich verhältnismäßig nichts sagend zwischen die Klavier- und Keyboardteppiche schieben. Aggreash, seines Zeichens Hauptverantwortlicher für dieses Scheibchen, leiht einigen Songs in undefinierbar, düster gurgelnden Weise sein Organ, bricht aber nie aus und hält sich bedeckt im Hintergrund. Einige der Klaviereinlagen mögen durchaus gefallen aber spätestens nach Ende des zweiten Songs überkommt einen eine heftige Langeweile und man beginnt, leicht schläfrig zu gähnen. Dieses Album ist weder Klavier- oder Keyboardfanatikern zu empfehlen noch irgendwelchen Black-Metal Anhängern. Der Beipackzettel weißt leider nicht auf etwaige Nebenwirkungen hin. Eine wäre sicherlich Langeweile, die anderen findet selbst heraus, wenn ihr euch das Scheibchen antun wollt. Operation gelungen Patient tot!

08.06.2004
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