Ethereal Shroud - Trisagion

Review

Die Briten von ETHEREAL SHROUD haben schon mit ihrem 2015 erschienen Album „They Became the Falling Ash“ beweisen können, dass sie mit zu den Besten im Bereich des Atmospheric Black Metal gehören . Und das, obwohl es das bislang einzige vollwertige Album des Solo-Projektes von Joseph Hawker (OF SOLITUDE AND SOLEMN, WISP) war. Nach einer eher unglücklich klingenden Demo zu dem Song „Lanterns“ (welcher hier als Bonustrack neu aufgelegt worden ist), erscheint nun sechs Jahre später mit „Trisagion“ die Fortsetzung eines kleinen Underground-Klassikers.

Raus aus dem Wald – Rein in ferne Welten

Nachdem man sich bei Hören von „They Became the Falling Ash“ noch in dichten, schneeverhangenen Wäldern irgendwo im Nirgendwo wähnte, scheint man diese nun auf „Trisagion“ verlassen zu haben und eine neue Lichtung zu betreten. Es scheint eine neue, unbekannte Welt auf den Hörer zu warten. Eine Welt, die trotz all ihrer Schönheit auch ihre Gefahren zu bieten hat. Denn nach einem verträumten Intro bricht „Chasmal Fires“ mit aller Wucht über uns herein und zieht uns  – ganz in der Tradition guten Atmospheric Black Metals – sofort in den Bann. Und der verliert sich auch über die folgenden 27 Minuten (und das ist nur Song Nr. 1!) nicht. ETHEREAL SHROUD scheuen erst gar nicht davor, sich mit Größen wie WOLVES IN THE THRONE ROOM, AGALLOCH, PANOPTICON, WOODS OF DESOLATION oder den frühen ALCEST zu messen. Sie sind schon dort angekommen.

ETHEREAL SHROUD oder Die Produktion macht es

Neben dem hervorragenden und immer wieder epischem Songwriting kann auf „Trisagion“ vor allem auch die Produktion überzeugen. Lo-Fi-Gerumpel ist hier Fehlanzeige. Vielmehr kommen hier alle Instrumente angenehm warm und satt zur Geltung. Auch die Keyboardelemente wirken in keiner Phase kitschig aufgesetzt sondern komplettieren den gesamten Sound als immer präsente, aber nie vordergründige Klangnebel. Was man vielleicht als Kritik hervorheben könnte, wäre die schiere Länge dieses Albums. Alleine der Opener wäre mit seinen 27 Minuten Spielzeit schon eine eigene EP wert. Ganz davon zu schweigen, dass die folgenden Stücke ebenfalls 13 und 22 Minuten lang sind. Dadurch wird „Trisagion“ zu einem Koloss von einem Album, für das man sich erst einmal die Zeit und Geduld nehmen muss. Wer dies aber schafft, wird mit insgesamt 77 Minuten voller epochaler Atmospheric-Black-Metal-Wucht erschlagen, die einen dann mit einem zufriedenem Grinsen zurücklässt. Mit diesem Album müssen sich andere Bands in 2022 erst einmal messen.

21.01.2022
Exit mobile version