Evidence One - Tattooed Heart

Review

Evidence One sind zurück und legen mit „Tattooed Heart“ das Follow-Up zu ihrem 2002er Debüt „Criticize The Truth“ vor. Damals noch auf AOR Heaven, jetzt schon auf Nuclear Blast, steht die Karriere der erst 2001 aus dem Boden gestampften Band schon auf der nächsten Stufe und scheinbar unter einem guten Stern. Mit von der Partie sind beim Beweismittel Nummer eins übrigens Mitglieder von Frontline (Robby Boebel; g, k) und Domain (Carsten „Lizard“ Schulz; v). „Tattooed Heart“ präsentiert sich als flottes Hardrock-/Heavy Metal Album und lässt nicht nur einmal Parallelen zu Bands wie Edguy, Helloween oder den Pretty Maids erkennen. Besonders die erste Hälfte der Scheibe wartet durchweg mit feschen Songs auf, die besonders durch ihre mitsingtauglichen Chorusse und catchy Arrangements zu gefallen wissen. „Written In Blood“ z.B. ist ein flotter Uptempo-Rocker, der mit seinem galoppierenden Rhythmus und dem mehrstimmigen Refrain das Zeug zum Ohrwurm hat. Doch auch im gemäßigteren Tempo kann die Scheibe mit Tracks wie „Infinite Seconds“ oder „Moonsigh“ punkten. Vor genrefremden Elementen wie die an Kraftwerks „Roboter“ erinnernde Sprachsamples in „Infinite Seconds“ zeigen Evidence One keine Scheu und bemühen sich, das Material so interessant zu halten. Leider gelingt ihnen das im zweiten Teil der Platte nicht so gut, denn hier haben sich mit „When Thunder Hits The Ground“ oder „Anything I Need To Know“ ein paar Schlaftabletten unters Volk gemischt, die den Hörgenuss leider nachhaltig trüben. Insgesamt bleibt „Tattooed Heart“ ein solides Album für Fans melodischen, klassischen Metals alter deutscher Schule. Viel Neues wird außer ein paar Soundspielereien zwar nicht geboten, doch wer sich zwischen den Klassikern einmal ein wenig Abwechslung gönnen will, kann durchaus mal ein Ohr riskieren.

01.11.2004
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