Evidence One - The Sky Is The Limit

Review

Ex DOMAIN-Shouter Carsten Schulz widmet sich nun ganz seinem Baby EVIDENCE ONE. „The Sky Is The Limit“ nennt sich deren neues Werk. In der Schnittmenge von GOTTHARD, DOKKEN und ähnlichen Weichspülern tummelt sich die Band mit ihrem plüschigen Songmaterial. Dabei fällt auf, dass Produktion, instrumentale Versiertheit und Vorgehensweise durchaus professionell sind, allerdings wie so oft bei dieser schneller gespielten Schlagermucke berühren die steril heruntergespielten Tracks kaum.

Denn wie auch: KROKUS, KILLER, Y&T, MÖTLEY CRÜE und andere haben solch draufgängerische Angebermusik schon so viel besser gemacht. Sie hatten Refrains. Sie hatten Licks. Sie hatten Sänger. Sie hatten einen effektiv gespielten Bass. Härtnerdrums. Und sie machten nicht auf Schlagersänger; eher konnte man dort noch Blues-, Rock’n’Roll-, SLADE- oder nette Hard Rock-Zitate erwarten.

Allein der Opener „The Sky Is The Limit“ ist ein gelungener Track: hier gibts fette Gitarren, keinen Schmachtfetzen, nette Soli, einen ganz annehmbaren Chorus. So hätten sie weitermachen sollen. Stattdessen gibts wieder Geflöte ohne Klöten. Oder so ähnlich. Eine Halbballade jagd die andere. „Propaganda“ bricht etwas aus dem Schema aus, härter, lauter, mehr Geschwindigkeit. Aber richtig überzeugend ist das auch nicht. Der Refrain kommt viel zu oft. Gibts kein Wort, dass sich auf „Propaganda“ reimt? Egal, ein nettes Solo noch, dann wieder Refrain, alles wie gehabt. Belanglos sind „Can’t Fight The Past“ und „Raging Winds“; gänzlich unspektakulär, tausendmal so gehört, dabei allerdings besser gemacht.

„Gallery Of Broken Glass“ bietet gute Hooks, warum baut solch eine „Profi“-Band das nicht aus, sondern dreht immer diese bequeme Schleife zurück zum Schlager? Weil sie Profis sind, emotionslos, digital, steril, deshalb. War da nicht eben was mit guten Hooks? Denn das trifft auch für „Rain Road“ und „Mindmines“ zu. Da sind durchaus gute Licks drin, die man zu einem erdigen, fetten, harten Rocksong ausbauen könnte. Chance vertan. Hier gibts Zuckerchöre und Mainstream en Masse. Langweilig.

16.08.2007
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