Exit Eden - Rhapsodies In Black

Review

EXIT EDEN – RIHANNA trifft auf Metal!

MADONNA, RIHANNA und die BACKSTREET BOYS – drei Interpreten, die man ohne Zweifel als klassischen Metal-Künstler bezeichnen kann… oder nicht? Das Debüt-Album von EXIT EDEN nimmt sich der schwierigen Aufgabe an, Lieder eben jener Pop-Künstler in ein Symphonic-Metal-Gewand zu packen. Dabei verbergen sich hinter dem Bandnamen EXIT EDEN keine Neulinge: Amanda Somerville (EPCIA, AVANTASIA, KAMELOT), Clémentine Delauney (VISIONS OF ATLANTIS), Marina La Torraca (AVANTASIA, PHANTOM ELITE) und Anna Brunner wollen beweisen, dass auch Popsongs gut klingen können.

Starker Auftakt

Auch wenn das Prinzip des Coverns genrefremder Songs wahrlich kein neues ist, so liefern EXIT EDEN zunächst einen starken Albumauftakt. “Question Of Time“ von DEPECHE MODE wirkt durch den symphonischen Charakter nahezu gewaltig und zeigt ganz klar, dass man von “Rhapsodies In Black“ gesangliche Topleistungen erwarten darf. RIHANNAs “Unfaithful“ ist im Original eine wirklich nicht zu verachtende Popballade, wirkt jedoch in der Version von EXIT EDEN deutlich kraftvoller und durch zielsicher eingesetztes Cello musikalisch hochwertiger.

Einzeln gut – Im Kollektiv langweilig

Bei den darauffolgenden Stücken “Incomplete“ (BACKSTREET BOYS) und “Impossible“ (SHONTELLE) wird jedoch ein erhebliches Manko des Albums deutlich. Durch die Einschränkung, dass lediglich Songs aus dem Pop-Genre gewählt wurden, stellt sich eine gewisse Langeweile ein. Produktion und Gesamtsound sind fehlerlos, jedoch klingen die einzelnen Titel durch das oft ähnlich strukturierte Ausgangsmaterial auf Dauer recht eintönig. Dieser Trend setzt sich in Lieder der Marke “Heaven“ (BRYAN ADAMS) gut hörbar fort. Einzeln mögen die Titel viel hermachen, im Kollektiv wirkt es recht ideenlos.

Trotz aller Kritik verstecken sich in “Rhapsodies In Black“ noch einige Perlen. “Frozen“ beispielsweise, im Original von MADONNA, besticht ohnehin schon durch eine mystische Atmosphäre. EXIT EDEN verwandeln den Song jedoch zu einem wahrlich beeindruckend klingenden Symphonic-Metal-Kracher mit jeder Menge Druck und Bombast. Das Feature von Simone Simons (EPICA) fällt jedoch wenig auf. Änderungen im Sound liefert ihr Beitrag nicht. Ähnlich verhält es sich bei ihrem zweiten Gastspiel: “Skyfall“ von ADELE. Das Cover wirkt darüber hinaus insgesamt langweilig und wird in keiner Sekunde dem packenden Original gerecht. Das war nix EXIT EDEN, da hilft auch keine Simone.

Spannende Cover – Durchschnittlicher Symphonic Metal

“Rhapsodies In Black“ ist insgesamt ein wenig abwechslungsreiches Album, was jedoch nicht bedeutet, dass es keinen Spaß macht. Bekannte Songs aus den Charts einmal in einem derartigen Gewand zu hören. Das ist ohne Zweifel unterhaltsam und eine Empfehlung für Freunde von Cover-Alben. Auch stimmlich wird dem geneigneten Hörer (bis auf gelegentliches “Knödeln“) viel geboten. Für abwechslungsreichen Symphonic oder Gothic Metal greife man allerdings besser zu EPICA oder VISIONS OF ATLANTIS.

05.08.2017
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