Fäulnis - Snuff || Hiroshima

Review

Ganze fünf Jahre hat es gedauert, bis die Hamburger ‚Black Doom Punk Rocker‘ FÄULNIS den Nachfolger zu „Gehirn zwischen Wahn und Sinn“ veröffentlicht haben – diversen Interviews zufolge war das neue Werk, „Snuff || Hiroshima“, zwar schon im letzten Jahr fertiggestellt und es hat nur gedauert, bis ein Label gefunden wurde – aber dennoch ein nicht ganz kurzer Intervall. Aber wenn dann die Musik stimmt, ist ja alles in Ordnung – und vorab schien auch alles super zu sein: interessante Titel auf der Tracklist, der vorab veröffentlichte Song „Weil wegen Verachtung“ hätte zwar gegen Ende etwas packender sein dürfen, hat aber schonmal klar gemacht, dass FÄULNIS anno 2014 anders und weiterentwickelt, aber immer noch nach FÄULNIS klingen. Nur als Ganzes kann das Album die hohen Erwartungen dann doch nicht so wirklich erfüllen – zwar hat es ein paar wirklich intensive und packende Songs in petto, aber auf Länge fehlt dann doch das gewisse Etwas.

So kommt „Snuff || Hiroshima“ in erster Linie vor allem reduzierter daher als zuletzt „Gehirn zwischen Wahn und Sinn“, es gibt keine Zehn-Minüter, keine Kotzgeräusche und auch keine ambienten Ausklänge zwischen den Songs, wie es auf dem Vorgänger noch der Fall war: FÄULNIS lassen auf ihrem neuen Album ihre eigenwillige Mischung aus Black Metal, Rock und irgendwo punkig-dreckiger Attitüde sprechen, kurz, präzise – aber leider nicht wirklich auf den Punkt gebracht. So schaffen es FÄULNIS, eine ordentliche Lache aus Pisse, Kotze, radioaktiven Flüssigkeiten und abgestandenem Kaffee auf den Boden zu zaubern, aber sie verpassen es im Anschluss ein Stück weit, den Hörer im Nacken zu packen und mit dem Gesicht in die Pfütze zu drücken. Damit ist „Snuff || Hiroshima“ sicherlich ein ordentliches Album, das mit Titeln wie dem Opener „Grauen“, dem bereits genannten Vorabsong „Weil wegen Verachtung“, mit „In Ohnmacht“ oder mit dem Rausschmeißer „Hiroshima“ ein paar gute bis sehr gute Songs bieten kann, dem aber (vor allem im Mittelteil) einfach das letzte Fünkchen Konsequenz fehlt.

20.03.2014
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