Fahrenheit 212 - Neues Vom Hexer

Review

Nobel, nobel, hier wird ja einiges aufgefahren, was die Gestaltung des Produkts angeht, meine Herren. Ein dickes Digipack, ein Booklet gedruckt auf hochwertiger Folie -welche mir den Lesespaß allerdings ein wenig nimmt- eine Bonus CD mit Instrumentals… und auch sonst überschlägt man sich im Infosheet gerade zu mit Superlativen. Ob diese nun gerechtfertigt sind, sollten wir gegen Ende dieses Reviews erfahren, sofern ihr mir Glauben schenken möchtet!

Seit nunmehr 15 Jahren treiben diese Herren ihr Unwesen in den Niederungen des deutschen Rock – das nötigt schon ein wenig Respekt ab, wie lange die Brandenburger durchgehalten haben.
Wie ihr es eben schon gelesen habt und vielleicht auch selber wisst, die Band spielt Rock mit deutschen Texten, soweit noch alles in Ordnung, auch wenn deutsche Texte schon eine Gratwanderung sind, zumindest für mich. Bleiben wir doch gleich bei diesen: sehr politisch und sozialkritisch sind sie, für meinen Fall schon beinahe etwas überholt, denn Texte über das Schwimmen mit dem Strom, über die Ungerechtigkeit in der Welt, die Konflikte der Religionen – all das haben wir schon sehr oft; zu oft gehört. Mich zumindest können diese Themen nicht mehr hinter dem Ofen vorholen, geschweige denn zum Denken anregen!

Tja, und von wem wurden wir so oft mit diesen Themen gequält? Exakt, von einer Band, die bei FAHRENHEIT 212 scheinbar auch musikalischen Eindruck hinterlassen haben: den unsäglichen BÖHSEN ONKELZ. Fans der Band mögen mir verzeihen, aber deren Prollromantik und Weltverbessertum konnte mich noch nie begeistern, gerade wenn Millionäre über Armut singen, erheitert mich das eher ein wenig.

Und so kommt auch die Musik von FAHRENHEIT 212 ein wenig wie die der Frankfurter rüber. Eher simple Arrangements, einfaches Drumming, hier und da mal ein Solo. So in etwa sieht das musikalische Grundgerüst aus. Dabei wird großer Wert auf die Hook gelegt, bei der ein Song dann in schöner Regelmäßigkeit ausbricht. Alles läuft und klingt schön flüssig, allerdings völlig an mir vorbei. Im Jahre 95 konnte mich solche Musik nicht begeistern und 2007 leider erst recht nicht.

Alles, sowohl lyrisch, musikalisch und gesanglich, hat man schon zu oft gehört, es reißt mich einfach nichts mit. Vielleicht hat die Band Glück und kann im Fahrwasser des derzeitigen OOMPH! Erfolges ein wenig mit auf der Welle reiten und Alben verkaufen, ich kann diese Scheibe leider nur den Hartgesottenen sowie denen, die nicht ohne die ONKELZ können, ans Herz legen!

27.03.2007
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