Fejd - Storm

Review

Vielen Folkfreunden dürften FEJD schon seit geraumer Weile ein Begriff sein. Vor allen Dingen durch ihren wirklich eigenen Stil und nicht zuletzt, weil man ihre Demos bis vor kurzem komplett kostenlos herunterladen konnte. Nun haben sich Napalm Records dieser wirklich genialen schwedischen Band angenommen und meines Erachtens damit wieder den richtigen Riecher bewiesen.

„Storm“ mag zwar das erste Album von FEJD darstellen, aber die langjährige Erfahrung – die Band wurde 2001 gegründet – merkt man dieser Scheibe durchaus an.
Immerhin besteht die Band genau genommen aus zwei Teilen, die auch schon lange Zeit davor unterwegs waren. Zum einen wäre da das Folk/Mittelalter-Duo RIMMERFORS zu nennen, bestehend aus den beiden Brüdern Patrik und Niklas Rimmerfors. Zum anderen wären da die Überreste der Power-Metal-Band PATHOS, namentlich Lennart Specht (Keyboards), Thomas Antonsson (Bass) und Esko Salow (Schlagzeug).
Ihr ahnt es sicher schon: Genau, E-Gitarren sucht man hier vergeblich. Und genau das macht den Stil meines Erachtens noch einzigartiger. Gerade die Tatsache, dass man den Metalunterbau (man beachte Schlagzeug und Bass) à la TÝR mit Folk-/Mittelaltermusik à la GARMARNA, sowie atmosphärischen Keyboardklängen und -flächen bedeckt, erzeugt eine einzigartige Atmosphäre, die von Niklas Rimmerfors rauchiger Stimme noch unterstützt wird.
Unnötig zu erwähnen, dass hier nur auf Schwedisch gesungen wird und sich die Texte mit der nordischen Vergangenheit befassen.

Wer jetzt glaubt, dass dieses Gemisch auf ungefähr 60 Minuten Länge schnell ermüdend wird, der täuscht sich ganz gewaltig. Die Lieder sind allesamt abwechslungsreich gestaltet und reichen von wahren Hymnen über wehmütige bis hin zu mitreißenden Uptempo-Liedern, die schon etwas an Power Metal erinnern – so zu hören bei „Skuld“.
Eine Gastsängerin, deren Namen ich leider nicht in Erfahrung bringen konnte, gibt es dann auch noch zu vernehmen. Und zwar bei dem hymnischen „Älvorna Dansar“, meines Erachtens das beste Lied auf dieser Scheibe. Dazu gibt es noch Neuaufnahmen zweier Lieder der vorangegangenen EP „Eld“, als da wären „Bergakungen“ und „Morgonstjärnan“.

FEJD ist es nach ungefähr acht Jahren Bandgeschichte dank Napalm Records endlich gelungen ein komplettes Album zu veröffentlichen, und das hat es dementsprechend gewaltig in sich.
Freunde von Humppa- oder eingängigem Folk-Metal wie FINNTROLL, EQUILIBRIUM oder KORPIKLAANI werden diese Scheibe sicher nur bedingt mögen, da sie über entsprechenden Tiefgang und Atmosphäre verfügt. Wer einfach nur abgehen und feiern möchte, wird bei FEJD wenig Gelegenheit dazu haben. Zum Party machen ist dieses Album nicht unbedingt geeignet, aber das macht nichts, man muss ja nicht zwangsweise abgehen. Lauschen, genießen und dazu eventuell einen Met verschnabulieren reicht doch auch, oder nicht? In diesem Sinne: Skål!

20.03.2009
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