Festung Nebelburg - Gabreta Hyle

Review

Mit seinem Soloprojekt FESTUNG NEBELBURG versucht sich WOLFCHANT-Basser Nattulv an einer neuartigen Interpretation des Paganmetal, die vor allem durch Texte mit sagenhaftem Inhalt des bayerischen Waldes neuartig ist. Der musikalische Teil der Platte hingegen ist wenig innovativ.

Zwischen stampfenden 4/4-Takten mit heroischem Klargesang (nicht wirklich stimmsicher), die nun wirklich hinlänglich bekannt sind, straighten Blastparts mit ebenso straighten Blackmetalriffs und saftigem Kreischgesang und einigen ruhigen, von unverzerrter Gitarre begleiteten Erzählpassagen breitet Nattulv die schon von ähnlich gesinnten Projekten wie ISENBURG bekannten Sagen und Geschichten aus. Hier sind es eben solche aus dem bayerischen Wald, inhaltlich allen anderen Sagen anderer Regionen aber sehr ähnlich. Allerdings, das muss ich zugeben, bin ich für wirklich JEDE Neuerung, und sei es auch nur eine kosmetische, im Paganmetalsektor dankbar.

Ich bin geneigt, „Gabreta Hyle“ als „ein weiteres Paganmetal-Album“ zu bezeichnen, das es prinzipiell auch ist. Die Melodieführungen, Harmonien, Drumpatterns, Songaufbauten und Spannungsbögen, die für diesen Stil charakteristisch sind, übernimmt auch FESTUNG NEBELBURG, führt sie aber nicht gerade über sich selbst hinaus. Herausgekommen sind dabei immerhin einige gute Songs mit einprägsamen Refrains. Hier und da (z.B. beim Walzertakt in „Die Sage von Burg Weissenstein“) blitzt sogarder Mut auf, den Trademarks den Kampf anzusagen, versandet dann aber letztlich doch in Parts, die ich als altbekannt bezeichnen würde.

Fairerweise aber muss ich sagen, dass „Gabreta Hyle“, wenn auch beim weitem kein Meisterwerk und vollkommen ohne Hit, Höhepunkt oder echte Innovation, ein persönliches, gut gemachtes und sehr sehr hörbar produziertes, bemühtes Paganmetal-Album ist. Ich könnte auf Anhieb ein Dutzend schlechtere nennen. Dass es dann doch nur bei fünf Punkten bleibt ist der Tatsache geschuldet, dass die Platte gesamt betrachtet über das Mittelmaß nicht hinauskommt und auch nicht gerade auf lange Zeit fesselt.

19.12.2007
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