Final Cry - Spellcast

Review

Vor etwa einem Jahr, wir saßen gerade in Wacken auf dem Festivalrasen, da beehrte uns aus heiterem Himmel ein netter Herr, gesellte sich in unsere immer grösser werdende Runde und zischte ein Bier mit uns. Ganz nebenbei erwähnte der sympathische Mensch dann, dass er auch eine Band hätte und ja mal seine CD holen könne. Wir waren ziemlich baff, was uns da aus den Boxen es Ghettoblasters entgegenschwappte. Die Jungs nannten sich Final Cry und waren ohne Zweifel talentiert, was man von ihren damaligen Aufnahen schon sagen konnte. Heute liegt mir nun das aktuelle Album „Spellcast“ vor, erschienen auf dem namhaften OTR Label, gut produziert und mit ordentlichem Sound versehen. Die junge Band besteht aus einem talentierten Sänger, der nicht oft in die hohen Gesangeslagen vordringt und eindringlich festen und kräftigen Gesang bietet, zwei talentierten Gittareros, welche die sehr gitarrenlastige Mucke prägen, einer Bassistin, die mit Keyboardklängen das ganze auflockert, aber nie den rauen Sound der Klampfen verfälscht, sowie einem obligatorischen Mann an den Trommeln. Man präsentiert sich durch zehn Songs hinweg auf durchgehend gutem Niveau, Gitarrensoli in beachtlicher Qualität sind keine Seltenheit, das Songwriting haben die Jungs schon raus. Schliesslich wird noch der liebe Herr Schuldiner gecovert, die deutsche Version des „Evil Dead“ kann sich hören lassen, ausserdem wird ein langsames Minnegesangsstück mit Lyrics aus der Feder des altehrwürdigen Walter von der Vogelweide zum Abschluss angestimmt, lustiger Kontrast zum Knüppelstück von Death übrigens. Fazit: Wer auf kernigen, räudigen Power-Metal mit Ecken und Kanten steht, der muss die Schiebe antesten, die Jungs und Mädel(s) können es noch weit bringen!

20.07.2000
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