Forest of Fog - Abgründe

Review

Schweizer Black Metal und ich- eine Kombination, die bisher irgendwie nie funktioniert hat, denke ich allein an die langweiligen BLUTMOND. So war ich äußerst skeptisch, als ich dieses Scheibchen dem hungrigen Maul meiner Anlage zuführte, noch dazu wo mich bisher auch kaum etwas aus dem Hause SMP wirklich überzeugen konnte!

Doch halten wir zum Anfang fest: FOREST OF FOG sind schon ein klein wenig besser und unterhaltsamer als die meisten ihrer Landsmänner. Dies liegt vor allem daran, dass I.H., der Einzelkämpfer hinter FOF, wesentlich mehr Wert auf Abwechslung legt, gerade was Tempowechsel angeht. Die Songs variieren von rasenden Blastbeats, über Midtempo bis hin zu zäh schleppenden Passagen, die Übergänge untereinander sind flüssig, hier gibt es also keinen Grund zur Klage.

Auch an den Saiten gibt sich der Meister keineswegs mit Einheitsbrei zufrieden. So mischen sich unter die typischen Black-Metal-Kettensägen des öfteren auch mal Anleihen aus dem klassischen Heavy Metal, so zum Beispiel in „Boten des Unheils“ und auch einige Thrasheinsprengsel sind auszumachen, so dass mich die Gitarrenarbeit das ein oder andere Mal ein wenig an TRIMONIUM erinnert.

Doch wo Licht, da auch meistens Schatten. Dieser ist ganz klar am Gesang, bzw dessen Abmischung sowie dem Drum PC auszumachen. So könnte der Gesang durchaus mal ein wenig variiert werden, denn das meist durchgehende Kreischen ist im Laufe der Zeit ein wenig eintönig. Zudem ist der Gesang für meinen Geschmack ein wenig zu sehr in den Hintergrund gemischt. In eben diesen hätte lieber der Sound des Schlagzeugcomputers gehört, der durch seinen unechten Klang schon recht bald recht übel zu nerven anfängt. So ein Drum PC ist halt immer eine schwierige Sache.

Nichtsdestotrotz denke ich, dass I.H. hier recht anständige Arbeit abgeliefert hat, die zwar sicherlich nicht so tosenden Beifallsstürmen führen wird, aber die durchaus Potenzial zeigt und noch Platz für Steigerungen nach oben hat. Der Anfang ist gemacht, bis dahin ist die Platte im Bereich des gehobenen Durchschnitts anzusiedeln.

13.04.2007
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