Fossils - Flesh Hammer

Review

Fossile sind stumme Zeugen vergangener Zeit, die mehr oder weniger spektakulär sein können und für mich immer mit Stein und Starre in Verbindung gebracht werden. FOSSILS aus Dänemark sind ein Duo, welches mit „Flesh Hammer“ auf den Plan tritt, um ausschließlich minimal instrumental zu beeindrucken und sich sehr beweglich zeigt. Das setzt eine enorme Tightness voraus, denn so ein gezocktes Duett kann sich sehr schnell lahm und übel anhören. Spröde ist die Musik definitiv, aber trotzdem nicht schmucklos. Leicht hektisch und fiebrig reißen die beiden Musiker ihre Kompositionen runter und sorgen damit für eine gewisse Nervosität, die sich auch auf den Hörer überträgt.

Über allem thront das Stampfen, die wütende Vehemenz und fast jeder Song wird förmlich gerissen. Drummer Per Silkjaer und Simon Tornby nehmen den Hörer umgehend gefangen und eine knappe halbe Stunde liegt man willenlos unterm „Flesh Hammer“ – die Metapher ist übrigens passend gewählt. Ähnlich wie ein Filetstück hämmern die beiden Puristen gnadenlos die Trommelfelle weich. Ist die Formel allerdings erstmal geschluckt, wünscht man sich schnell doch eine Beilage, zumal die Show meistens nach knappen 2 Minuten endet. „Filet Horizon“ oder auch „Stun“ demonstrieren allerdings eindringlich, welche Magie sich wirklich entfalten kann, wenn man die Schätzchen doch nur ein klein wenig länger abhängen und ihnen die Chance zum Atmen lässt.

Per und Simon sind sicherlich nicht angetreten, um gefühlvoll Herzen zu erobern oder große, bunte Melodiebögen zu spannen. Das Ziel wird eher gewesen sein zu beweisen, dass Drum und Bass ein heftiges Potenzial haben, um auch im Vordergrund zu beeindrucken. Wenn man sich auch die karge Atmosphäre einlässt, stellt sich sogar ein rauschähnlicher Zustand ein. FOSSIL sind talentierte Musiker und „Flesh Hammer“ hat ordentlich spitze Zähne und Biss – keine Frage, ein nettes Stück Noise Rock. Die Widerhaken und Höhepunkte sind allerdings relativ spärlich gesät und so bleibt am Ende wenig Anreiz für eine Dauerrotation und kaum Spitzen, die aufhorchen lassen.


04.03.2014
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