Friisk - …Un Torügg Bleev Blot Sand

Review

Mit der knapp halbstündigen EP „De Doden Van’t Waterkant“ präsentierten FRIISK vor zweieinhalb Jahren, damals noch gänzlich in Eigenregie, ihre Mischung aus sowohl melancholisch anmutendem, als auch aggressiv wütendem Black Metal und einer sich in den Texten widerspiegelnden Auseinandersetzung mit ostfriesischen und nautischen Themen. Diese bis dahin nahezu einzigartige Mixtur verschaffte den fünf Musikern alsbald nicht nur eine zunehmend wachsende Anhängerschaft, sondern auch einen Platz in den Reihen von Vendetta Records und dem dazugehörigen Billing des Vendetta Fest. Mit „…Un Torügg Bleev Blot Sand“ steht jetzt das erste Langeisen unter besagter Flagge in den Startlöchern, bereit Wind und Sturm durch die heimische Szene fegen zu lassen.

FRIISK – Im „Fiebertraum“ durch „Mauern Aus Nebel“

Nach einem kurzen Intro beginnt sodann auch gleich das Schauspiel der Naturgewalten. „Dem Wind Entgegen“ peitscht erbarmungslos voran und schlägt gekonnt die Brücke zwischen klassischem Black Metal der zweiten Welle, insbesondere das hervorragende letzte Album der Kieler DRAUTRAN kommt hier in den Sinn, und modernen Künstlern, wie etwa ULTHA. Der Einfluss letzterer Band macht sich bei FRIISK nicht nur in der atmosphärischen Dichte, sondern auch im dargebotenen Wechselspiel zwischen den hochgepitchten Screams und harschen Growls bemerkbar. Die verhallten Gitarren wiederum erinnern hier und da an SUNKEN, eine weitere Band mit thematisch ähnlicher Strömung aus den Rängen von Vendetta Records .

Nachdem FRIISK mit den ersten beiden vollwertigen Tracks kaum Luft zum Atmen ließen und die gesamte Besatzung an Zuhörerschaft in den Abgrund rissen, bricht in dem akustischen „Versunken“ für einen kurzen Moment die Sonne zwischen den Wolken hervor. Doch dauert es nicht lang, bis die dumpfe Snare zur Versenkung des Tageslichts hinter „Mauern Aus Nebel“ aufruft. Stampfend und tobend wird jede Hoffnung im Mahlstrom versenkt, auf Ruhe nach dem Sturm darf erst in den letzten Sekunden vom abschließenden „Fiebertraum“ gesetzt werden.

FRIISK entfesseln mit „…Un Torügg Bleev Blot Sand“ den Sturm

FRIISK gelingt mit „…Un Torügg Bleev Blot Sand“ ein beachtliches Erstlingswerk, welches sich hinter der Vielzahl starker Veröffentlichungen diverser Label-Kollegen nicht zu verstecken braucht. Sowohl Anhänger uriger Schwarzmetall-Klänge, als auch jene die tendenziell eher der modernen Interpretation des Genres zugeneigt sind, werden mit FRIISK ihr finsteres Vergnügen haben. „…Un Torügg Bleev Blot Sand“ lässt den Zuhörenden die zerstörerische Kraft der Elemente nachempfinden, ein emotionaler, tosender Orkan, welcher hoffentlich alsbald weitere Unwetter aus dem Land der Friesen nach sich zieht.

22.06.2021
Exit mobile version