Frost Giant - The Harlot Star

Review

FROST GIANT sind das, was dabei rauskommt, wenn Amis mit einem Hardcore-Hintergrund versuchen, auf Folk Metal zu machen. Der mitgelieferte Promotext fasst das Ganze wie folgt zusammen: „a catchy mix of 90’s So-Cal punk, European folk metal and American hardcore rooted in Norse mythology, historical references and general silliness.“ Bei „The Harlot Star“ handelt es sich um das Albumdebüt, denn obwohl FROST GIANT schon seit 2010 aktiv sind, gab es bisher nur Demos und EPs. Alles in Allem also eine Veröffentlichung, die von totalem Schrott bis zum Geheimtipp so ziemlich alles sein kann.

Es bleibt verwirrend

Los geht es mit einem Intro, dass eher ambient und postig daherkommt. Der eigentliche Opener „Forgive Me Not“ ist dann hauptsächlich folkiges Geballer im VINTERSORG-Stil. Die Vocals zeigen sich dabei aber sehr corig und die Gitarren mitunter etwas groovig. Im Anschluss gibt es ein (instrumentales) Intermezzo, das nicht das einzige seiner Art auf der Platte bleiben wird. Im weiteren Verlauf präsentieren sich die Stücke mal deathig, mal wieder corig, einmal, bei „Of Clarity And Regret“ dann fast als Pop Punk, mit einem Augenrollen verursachenden Text, der ebenso pathetisch im Klargesang dargeboten wird. Um den Folk-Anteil nicht zu klein geraten zu lassen, werfen FROST GIANT zwischendurch mit „Prisoner Of The Past“ ein leicht finntrolliges Humppa-Stück ein (zumindest zu Anfang), das sich mit seinem „Leileilei“-Gesang an einige Genregrößen anlehnt.

Was wollen uns FROST GIANT hiermit sagen?

Der Stilmix auf „The Harlot Star“ wirkt eher wild zusammengewürfelt als mit irgendeiner künstlerischen Ambition geplant angelegt. So wirken die Stücke insgesamt wenig nachvollziehbar, allerdings nicht auf die Art, wie Songs z.B. im Prog teilweise chaotisch wirken, dabei aber einen gewissen (mitunter sehr hohen) Anspruch haben. Es wirkt eher, als habe man krampfhaft versucht, möglichst viele Genres mit einzubringen, zum Großteil aber leider ohne Sinn und Verstand. FROST GIANT zeichnen sich auch in keinem der verwendeten Stile irgendwie besonders aus, sondern präsentieren alles irgendwie mittelmäßig. Es wäre trotzdem zu empfehlen, sich selbst ein Bild von der Geschichte zu machen, vielleicht gibt es ja tatsächlich auch Leute, die darin irgendeinen Sinn sehen.

12.01.2018

headbanging herbivore with a camera

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