Frosthardr - Varg

Review

Bei FROSTHARDR muss ich spontan an einen Werbespot aus den 50er Jahren denken, bei dem es um ein Spielzeuggewehr ging. „Sounds like real, looks like real!“ staunten da die Polizisten nicht schlecht, als sie das Waffenarsenal von zwei Grundschülern begutachteten.
Ähnliches trifft auf FROSTHARDR zu: „Sounds like Black Metal, looks like Black Metal“ – mit dem kleinen Schönheitsfehler, dass der Thrash-geprägte Metal nur an der Oberfläche etwas mit schwarzgetünchter Tonkunst zu tun hat. Während man sich Black Metal typischer Stilmittel bedient, kommen die lyrischen Inspirationen aus einer christlich-konservativen Richtung. Das zeigen die vier Norweger vielleicht nicht so eindeutig in ihrem Auftreten und Artwork, dafür mehr in den Interviews, die sie dann und wann geben.
Es soll hier aber gar nicht um Grundsatzdiskussionen gehen, welche lyrische Thematik mit welchen musikalischen Strukturen kompatibel ist, darauf soll sich jeder seinen eigenen Reim machen. FROSTHARDR werden wohl wie 99% aller Bands die Musik spielen, die sie mehr oder weniger mögen.

Im Vergleich zu ihrer bereits 2004 erschienenen EP „Maktesløs“ ist das neue Werk mehr als schwach. Gerade mal einen neueren Song („Varg“) gibt es (der zum Zeitpunkt der Veröffentlichung aber auch bereits schon einiges auf dem Buckel hatte), die anderen beiden („Tortured“ und „Thrash Against Sin“) sind einfach zwei bis jetzt nicht veröffentlichte Songs aus früheren Zeiten der Band. Weder das neue noch das alte Material ist irgendwie spektakulär.
Ja, es klingt irgendwie ein bißchen nach Black Metal, mehr noch nach langweiligem Thrash – damit können sie meinetwegen auch gegen die globale Erwärmung thrashen, helfen wird’s trotzdem nicht. Schöne Verpackung, schnöder Inhalt – braucht kein Mensch.

20.09.2007
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