Full Of Hell - Weeping Choir

Review

Wenn bei Metal Archives langatmige Diskussionen darüber geführt werden, ob denn eine Band genug Metal sei, um dort gelistet zu werden, dann geht es meistens um relativ interessante Bands. Auch bei FULL OF HELL fand diese Diskussion statt, mit dem 2017er Album „Trumpeting Ecstasy“ wurden sie dann aufgenommen, da man erstmals Death Metal dem Grindcore zumixte und sich die Verrücktheiten in Grenzen hielten. Doch ganz konnten es FULL OF HELL nicht lassen und veröffentlichten eine Remix-Version des Albums und danach eine Split-EP und eine Kollaboration.

FULL OF HELL machen Erwartungen zunichte

Für „Weeping Choir“ konnte man nun beim heimatnahen Label Relapse Records einen Vertrag bekommen und erfüllt mal wieder alle Erwartungen und macht diese gleichzeitig zunichte. Das Album wäre ein einziger Grindcore-Abrissbrocken, wenn die drei längsten Songs „Rainbow Coil“, „Armory Of Obsidian Glass“ und „Angels Gather Here“ nicht wären. Diese drei Stücke sind mal wieder nicht zu kategorisieren. Ob es sich um Songs oder um Zwischenspiele aus Soundschnipseln handelt, lässt sich nicht sagen. Ist das Sludge gemischt mit elektronischen Versatzstücken oder nicht ernst gemeint? Jedenfalls darf der Hörer dabei durchatmen, denn wie auch auf „Trumpeting Ecstasy“ geht es die restlichen zwölf Minuten recht kompromisslos zu.

Hier regiert der Grindcore des Quartetts von der Ostküste der USA. Rasende Songs mit Gekreische, Gekeife und Growls von Dylan Walker und Sam DiGristine. Alleine der Grindanteil am Album lässt eine Kaufempfehlung schon zu, aber dann ist da ja noch der große Brocken „Armory Of Obsidian Glass“, der mehr als ein Viertel des Albums ausmacht. Dylan Walker kotzt sich aus, langsamer Post Hardcore wird zu Sludge und steigert wieder seine Geschwindigkeit, während ein Chor einsetzt. Ich habe nicht behauptet, dass es ein großartiger Songs ist, ich habe aber auch nie gesagt, dass es keiner ist.

„Weeping Choir“ ist die erwartete Abrissbirne

„Weeping Choir“ ist die erwartete Abrissbirne, aber eigentlich auch noch ganz viel mehr geworden. Auch wenn mal wieder die 30-Minuten-Marke unterschritten wird, ist es kein Album, dass man sich nebenbei anhören kann. Obwohl, man kann schon und kriegt dann die Abrissbirne, allerdings ohne das Album in Gänze zu verstehen. Und das lohnt sich.

04.06.2019
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