Galahad - Storytellers Dance

Review

Ja, ich bekenne mich offiziell als begeisterter Folkrock Fan. Das Zeug ist einfach ohrwurmig, tanzbar und meist so gut gelaunt dass es nicht nur Live ein Elysium darstellt, sondern auch in heimatlichen Gefilden überzeugen kann. Das es viel zu wenig Folkrockbands gibt, muss wohl nicht extra erwähnt werden – das wir auf das Label Curzweyhl gerade deswegen stolz sein sollten auch nicht.
Und da wären wir auch schon bei Galahad angelangt! Die Musik der sechsköpfigen Truppe erinnert an eine Mischung aus Jethro Tull, Fiddler’s Green wenn sie denn statt der Violine eine Flöte hätten, und frühen Poprocksongs von Mike Oldfield. Eigentlich eine gute Mischung, doch das Ergebnis lässt sich leider nur als ernüchternd beschreiben. Nicht nur dass Galahad es konsequent vermeidet mal etwas uptempomäßiges
anzustimmen, und der Sänger so absolut gar keine Emotion zeigt (das ist Folkrock, kein Gothicrock!), auch Ohrwürmer bleiben fast von vorne bis hinten auf der Strecke und werden durch monotone 08/15 Melodien ersetzt. Ausnahmen wie das fröhliche ‚Dance with me‘ oder ‚Virtual Dance‘ können das Niveau zwar kurzfristig heben aber auf die Dauer eines 50 Minuten Albums wirklich nichts mehr reißen. Abgesehen davon klingt nicht jedes klassische Instrument in Begleitung einer elektrischen Gitarre so passend wie die altbewährte Violine/Gitarre Kombination. Die Lead-Flöte auf Storyteller’s Dance (teilweise mit Keyboardunterstützung) harmoniert einfach nicht mit dem Rest der Musik, und da kann selbst der beste Ohrwurm (wenn er denn da gewesen wäre) nicht mehr helfen. Wer sich also fröhlich Folkrocken lassen will sollte lieber zu den Kollegen von Fiddler’s Green greifen, die können nämlich sowohl live als auch im Studio voll überzeugen.

29.09.2004
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