Germ - Loss

Review

Nachdem GERM-Mastermind Tim (u.a. AUSTERE und GREY WATERS) in diesem Jahr bereits sein Debütalbum „Wish“ veröffentlichte, gibt es mit „Loss“ in Form einer EP bereits Nachschlag. Zuletzt sind mir diverse EPs begegnet, die nicht mal an die 20 Minuten Spielzeit heran kamen, dagegen gibt es hier fast 35 Minuten! Noch besser daran, das Material wirkt keinesfalls wie eine B-Seite des Albums oder wie Ramschware aus Demo-Zeiten, sondern hält problemlos die Qualität des Debüts.

Der Beginn ist dabei zunächst gewöhnungsbedürftig, aber keineswegs schlecht. „My Only Hope“ beginnt mit sanften Piano-Klängen und klarem Gesang und braucht bis zur Songmitte, um überhaupt etwas metallisch zu werden, doch dann erkennt man problemlos die Handschrift GERMs.  So geht auch „Loss“ in bekannter GERM-Manier seinen Weg: Kombiniert geschickt sphärische, leicht spacige Keyboard-Teppiche mit Black Metal der Sorte AUSTERE und und eingängigem Rock. Erneut gibt es sowohl hohes Geschrei als auch variablen und äußerst ansprechenden Klargesang. Für ein paar Überraschungen ist „Loss“ aber auch gut. Neben den angesprochenen Opener ist es das von Akustik-Gitarre und Gesang dominierte, aber leider etwas kurze „Only When Every Timepiece In The World Is Smashed Part II“, das etwas aus dem Rahmen fällt, aber keineswegs unpassend wird. Auch „Cold Grey Dawn (A New Beginning)“ klingt dank seines zeitweise sehr poppigen Charakters und seines eigenwilligen, ja fast schon zärtlichen Gesangs zunächst ungewohnt, entpuppt sich dann aber als kleiner Hit.

„Loss“ ist weit mehr als ein Lückenfüller bis zum nächsten Album. Die EP, die mehr als eine halbe Stunde Spielzeit bietet, hat wie schon erwähnt eine ebenso hohe Qualität wie das Debütalbum. Abgesehen von ein paar Abweichungen könnte das Material auch problemlos auf „Wish“ enthalten sein, wer das Debütalbum schon mochte, kommt also voll auf seine Kosten.

13.10.2012

Chefredakteur

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