Gorilla Monsoon - Demonstrating Heaviness (EP)

Review

Wie es wohl klingt, wenn es nicht Hunde und Katzen, sondern gleich pelzige Menschenaffen gallert, lassen uns Gorilla Monsoon auf ihrem zweiten Demo wissen: Träge schleppen sich die schweren Primaten durch den schwülen Busch. Eine halbe Tonne Reverb-Nebel auf den Gitarren lässt dabei ihre Konturen fünfmal bedrohlicher wirken. Schon der Opener hängt – ganz Gorilla – mächtig mit dem Bauch am Boden, wälzt sich durch blühende BLACK SABBATH-Erinnerungen und imtitiert hier und da den Schrei des WEISSEN ZOMBIEs, um eine gekonnt gequälte Attitüde ergänzt. Wie schon die Gitarren schallen auch die stampfenden Schläge des Rhythmus-Tieres mit pompösem Hall weit und bedrohlich durchs Unterholz, auch hier hat die Produktion ganze Arbeit geleistet: Das unsparsam aufgetragene Make-Up steht dem bleiern durchhängenden Riffing gut zu Gesicht. Zwar verschleiert es auch manch lebendigere Gitarren-Mimik unter seiner zähen Masse, dennoch: Gerät der Fels einmal ins Rock’n’Rollen wie in „Born To Lose“, reißt die tosende Mure, eingedenk umherstiebenden Stoner-Gerölls, jeden Stiefel vom Parkett. Furchterregende Low-Tempo-Berserker hingegen wie „Codeine Commander“ schleifen ihre Materie dagegen mit einer fast hypnotisierenden Wirkung durch die Rabatten, stetig kämpft sich etwas wie eine Halbschrei-Melodie durch den Teig, ohne dass man wirklich von ihr Notiz nähme – zu faszinierend sind die schwer elenden Gebaren von Sänger Jack Sabbath, zu vehement ergreifen die gewaltigen Gitarren von der Aufmerksamkeit des Hörers Besitz. – Wer in Deutschlands ohnehin spärlich besetztem Doom Metal-Kreise bislang den Nachwuchs vermisste – sollte sich für seine Einfältigkeit von den vier Dresd’nern mal zünftig plätten lassen!

01.10.2003
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